Ausgabe 21/2008: Autohaus 21/2008

Autohaus 21/2008Autogas / WOW!, das Tochterunternehmen von Würth, will Werkstätten und Autohäuser neuerdings mit einem stimmigen Autogas-Konzept unterstützen. Erfolg versprechendVon Thomas SeidenstückerAns Thema Autogas wagen sich inzwischen immer mehr Unternehmen, doch nicht selten zahlt man Lehrgeld. Dem kann man vorbeugen, wenn erfahrene Partner helfen, und so dürfte das Autogas-Konzept von WOW! Würth Online World vor allem bei Neueinsteigern im Autogas-Geschäft auf Interesse stoßen. Die Pilotphase ist mittlerweile fast vollendet, demnächst soll es flächendeckend losgehen. Wir sprachen mit Klaus Schultheiss, verantwortlich für WOW! ecoconcepts.250 Betriebe bis 2009AH: Herr Schultheiss, auf welche Betriebe zielt WOW! ecoconcepts?K. Schultheiss: Jeder Betrieb, der nach neuen Umsatzpotenzialen sucht, kommt für uns in Frage. Wichtig ist die Bereitschaft der Partner, in das technische Know-how zu investieren.AH: Ab welcher Dimension sind Betriebe für Sie interessant?K. Schultheiss: Eine Quote ist für uns eigentlich irrelevant, aber für unsere Kunden spielt sie eine wichtige Rolle. Ein Teil unserer Beratungsleistung ist es, zu berechnen, wie viele Umrüstungen die Werkstatt pro Jahr benötigt, um rentabel zu sein. Für einen Neueinsteiger, der mehr in Werkzeug und Mitarbeiterausbildung investieren muss, können das 20 Anlagen im Jahr sein, für einen "alten Hasen" reichen vielleicht 10 Anlagen pro Jahr. AH: Wie viele Konzeptbetriebe wollen Sie im deutschen Markt?K. Schultheiss: Vorsichtig geschätzt rechnen wir bis Ende 2009 mit ca. 250 aktiven Kunden. AH: Wird es Gebietsschutz geben?K. Schultheiss: Da ein Gebietsschutz nur mit konkreten und verbindlichen Planzahlen für die vom Gebietsschutz betroffene Werkstatt realisierbar ist, kommt dies für uns nicht in Frage.AH: Ist es ein Franchisekonzept? K. Schultheiss: Wir sprechen von einer freien Partnerschaft, bei der wir in Zusammenarbeit mit Würth von der Arbeitsplatzgestaltung über die Vermarktung bis hin zum kompetenten Service alles aus einer Hand bieten können.An alles gedachtAH: Was beinhaltet das Konzept alles?K. Schultheiss: Wir sichern den gesamten Prozess von Anfang bis Ende ab. Dazu gibt es folgende Leistungen:➔ Grundberatung mit Rentabilitätsberechnung➔ Planung des Autogas-Arbeitsplatzes ➔ Unterstützung der Vermarktungsaktivitäten➔ attraktives Finanzierungskonzept➔ Einbauschulungen für Mitarbeiter mit GSP/GAP-Zertifikat➔ Einarbeitung in die Besonderheiten der Lovato Autogasanlage➔ Einfacher Bestellvorgang "Fahrzeugschein schicken, den Rest machen wir" (Planung der kompletten Anlage, welcher Tank, Flashlube ja/nein, Pannenkit, Versicherungsvorschlag etc.)➔ Frachtfreie Lieferung der Anlage innerhalb von 48 Stunden➔ Abgasgutachten innerhalb von 48 Stunden➔ Kompletter Aftersales-Service (Garantievergütung, Hotline, Flying Doctors....)➔ Zusatzerträge (Autogastankstelle)AH: Welche Kostenbeteiligung kommt auf das Autohaus zu?K. Schultheiss: Je nach Erfahrung und Qualifikation fällt dies unterschiedlich aus. Die Minimalinvestition liegt bei 290 Euro für eine Konfigurationsschulung inkl. Einstellsoftware für unsere Anlagen. Dies setzt voraus, dass ein Autogasarbeitsplatz existiert und eine gültige GSP/GAP-Qualifikation für mindestens einen Mitarbeiter vorliegt. Für Neueinsteiger ist die Anfangsinvestition höher, 2.500 Euro und mehr. Keine MindestumsätzeAH: Gibt es Mindestumsätze, die getätigt werden müssen? K. Schultheiss: Nein. Jedoch raten wir Betrieben, die nur wenige Anlagen im Jahr planen, im Vorfeld ab, da es für sie in den meisten Fällen nicht rentabel ist. Die genaue Zahl lässt sich nur per Beratung definieren.AH: Ist für das Konzept ein C-Teile-Liefervertrag mit Würth verbunden? K. Schultheiss: Würth und WOW! Kunden entscheiden immer selbst, bei wem sie kaufen. Eine Zusammenarbeit mit Würth bietet aber Vorteile. Würth und WOW! Mitarbeiter können sich gemeinsam mit der Werkstatt abstimmen was genau benötigt wird. Außerdem kann der Würth Mitarbeiter regelmäßig vor Ort sein und bildet eine weitere Kommunikationsschnittstelle im Gesamtkonzept.AH: Gibt es eine spezielle Signalisation für die Konzeptbetriebe? K. Schultheiss: Selbstverständlich statten wir unsere Partner mit einheitlichen Verkaufsunterlagen und Werbematerialien aus. Den Außenauftritt der Werkstatt werden wir aber nicht bestimmen.AH: Welchen Gasanlagen-Lieferanten haben Sie? K. Schultheiss: Wir haben uns für den deutschen Generalimporteur von Lovato entschieden. Sicherheit und Qualität war oberste Prämisse! Die in der Vergangenheit immer wieder auftretende Problematik von leuchtenden EOBD-Lampen und zu mager eingestellten Motoren galt es auszuschließen. Zusätzlich bieten die Anlagen sehr kompakte Einbaumaße und präzise Einstellmöglichkeiten. Weiterhin suchten wir einen Anbieter, der verbindlich innerhalb von 48 Stunden das Abgasgutachten liefern kann und logistisch in der Lage ist, den Bedarf unserer Kunden großflächig abzudecken. Insbesondere beim Service und der Ersatzteilversorgung dürfen wir das Vertrauen der Würth Kundschaft nicht enttäuschen.Mehrstufiger SupportAH: Ist die Teilnahme auch für Betriebe möglich, die bereits mit einem anderen Gasanlagenanbieter zusammenarbeiten? K. Schultheiss: Wir haben keine Berührungsängste, dort liegt die Chance zu beweisen, dass wir das bessere Konzept haben.AH: Wer sichert den technischen Support für die Betriebe?K. Schultheiss: Hier greift ein mehrstufiges Konzept. Hauptsächlich wird der komplette Support zentral betreut, wobei wir auf bestehende Ressourcen unseres Anlagenimporteurs zurückgreifen. Die Prozessqualität des Importeurs im Bezug auf Lieferfähigkeit und Service wurde in Kooperation mit diversen Fahrzeugherstellern erfolgreich unter Beweis gestellt. Ergänzend steht unser Außendienst zur Verfügung, um die Kunden in den Bereichen Vertrieb, Marketing und bei anderen Belangen zu unterstützen. Um technische Probleme, die nicht durch die Hotline gelöst werden können, kümmern sich nach Absprache unsere "Flying Doctors" vor Ort. Dieser Zusatzdienst ist für unsere Kunden kostenfrei!AH: Mit welchem Rückversicherer arbeiten Sie zusammen? K. Schultheiss: Als Rückversicherer tritt die Europ-Assistance ein, die eine sehr übersichtliche und einfache Gebührenstruktur hat. Das erleichtert eine schnelle Kalkulation.AH: Wird es Finanzierungspakete für die Gasumrüstung geben?K. Schultheiss: Ja, das ist eine tragende Säule des Konzepts, wir arbeiten dabei mit der BDK und Credit Plus zusammen. Wir setzen darauf, dass bei einer Anlagenfinanzierung ab dem ersten Monat massiv gespart wird, da die Kraftstoffeinsparung ab einer bestimmten Fahrleistung größer ist als der Finanzierungsaufwand. Zusätzlich steigt der Wiederverkaufswert des Fahrzeugs. AH: Welche Erfahrungen haben Sie in der Pilotphase gesammelt und wann soll das Konzept flächendeckend starten?K. Schultheiss: Wir sind mit vielen Betrieben im Gespräch, die einen Anbieterwechsel in Erwägung ziehen. Ein weiterer Teil interessiert sich schon länger für das Thema Autogas, hat sich aber bisher nicht entschließen können, da der Markt teils einen improvisierten Eindruck macht. Dies zeigt uns, wie wichtig es ist, konzeptionell vorzugehen und nicht nur auf den Anlagenverkauf zu setzen. Durch die Automechanika und unsere Pilotphase haben wir 300 erfasste Anfragen, die wir bis Ende des Jahres auswerten. Interessenten, die in diesem Jahr starten möchten, können in das laufende Schulungsangebot und so ins Gesamtkonzept einsteigen. Ab 2009 werden wir unsere Aktivitäten sukzessive bundesweit ausdehnen. AH: Wer übernimmt den Vertrieb?K. Schultheiss: Würth erweitert das Portfolio gerade massiv in Richtung Autogasanlagenmontage, so dass die Überleitung zum WOW! Konzept für viele Kunden nahe liegt. Von unserer Seite wird der Vertrieb ausschließlich durch spezialisiertes Beratungspersonal erfolgen.AH: Ist an eine Zusammenarbeit mit Werkstattsystemen gedacht? K. Schultheiss: Nein, bisher gibt es keinerlei Überlegungen in diese Richtung.AH: Herr Schultheiss, vielen Dank für das Gespräch!

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