Ein aktueller Werkstatttest des ADAC belegt die hohe Qualität der Markenautohäuser und -servicebetriebe. Wie der Club am Dienstag mitteilte, erzielten vor allem Vertragswerkstätten und Niederlassungen von BMW und Mercedes-Benz durchweg sehr gute Ergebnisse. Bei Audi, Renault und Skoda verfehlte jeweils ein Betrieb die Bestnote, alle anderen Partner dieser Hersteller zeigten eine sehr gute Leistung. Untersucht wurden insgesamt 75 Betriebe.
In seiner Stichprobe achtete der ADAC auf Arbeitsqualität und Kundenbetreuung. Dazu zählt der Club unter anderem eine Dialogannahme und eine gut erläuterte Rechnung. Außerdem wurden der Aushang der Stundenverrechnungssätze und die Reparaturbedingungen (AGB) überprüft. Die Testwagen präparierte der ADAC mit fünf Mängeln. Die Qualität der Arbeitsleistung ging mit 60 Prozent in die Wertung ein, die Servicequalität mit 40 Prozent.
Für den Werkstatttest 2016 wurden die zehn zulassungsstärksten Fahrzeughersteller (KBA, Januar 2015) ausgewählt: Audi, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Opel, Peugeot, Renault, Skoda, Toyota und VW. Jede Werkstatt wurde mindestens zwei Mal getestet. Bei sehr unterschiedlichen Ergebnissen wurde ein drittes Mal abgeprüft.
Neben den 50 Markenwerkstätten besuchten die Tester auch 25 Filialen der freien Anbieter 1a Autoservice, Autofit, Bosch Car Service und Meisterhaft sowie ATU. Mit der Ausnahme von Bosch und ATU, die beide überwiegend "gut" abschnitten, bemängelten sie bei den freien Werkstätten Probleme bei Strukturen und internen Prozessen. "Einige verwenden anscheinend nicht die jeweilige modellspezifische Inspektionsliste oder arbeiten sie nicht gewissenhaft ab. Das führt zu schlechteren Ergebnissen", so der ADAC. Bei Autofit schnitt keiner der geprüften Betriebe besser als "ausreichend" ab, zwei Betriebe waren wegen zu großer Schwächen in Technik und Service sogar mangelhaft.
Kfz-Gewerbe: lediglich eine Stichprobe
Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) bewertet den aktuellen ADAC-Werkstatt-Test als "Stichprobe mit solidem Ergebnis". Dass drei Viertel der bewerteten Betriebe eine gute Note bekommen hätten, sei ermutigend, es gebe aber noch weiteren Raum für Verbesserungen, so ein ZDK-Sprecher. Angesichts von bundesweit 38.400 Mitgliedsbetrieben und jährlich rund 70 Millionen Serviceaufträgen könne der Test jedoch lediglich stichprobenartigen Charakter haben und sei daher nicht repräsentativ.
Andere Untersuchungen zeigen laut ZDK, dass die Autofahrer in Deutschland mit der Arbeit ihrer Kfz-Werkstätten sehr zufrieden sind. Im "Kundenmonitor Deutschland 2016" etwa konnte sich das Kfz-Gewerbe mit der Bewertung 1,87 ("vollkommen zufrieden") auf dem hohem Niveau der Vorjahre stabilisieren (2015: 1,9) und erreichte den zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter den Optikern (wir berichteten). Über 33.000 Verbraucher beurteilten in der Studie die empfundene Servicequalität, das Leistungsangebot, die Werbung und das Preis-Leistungs-Verhältnis. (se)