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Wasserstoff als Antrieb der Zukunft: Kfz-Gewerbe sieht großes Potenzial

09.09.2020 09:00 Uhr
Mit Wasserstoff kann der emissionsfreie Verkehr Wirklichkeit werden – das sagen zumindest die Befürworter der Technologie.
© Foto: picture alliance/Michael Kappeler/dpa

Der Vorstand des Branchenverbands macht sich für die Wasserstoffmobilität stark und fordert eine konsistente Förderpolitik analog zum aktuellen Umweltbonus.

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Nach dem Willen des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) sollte Wasserstoff für die Antriebskonzepte der Zukunft stärker berücksichtigt werden. Ein entsprechendes Strategiepapier verabschiedete der Vorstand des Branchenverbands am Dienstag in Bonn. Darin fordert das Gremium eine klare und einheitliche Förderpolitik für Kunden und Fahrzeughandel.

Durch seine unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten könne Wasserstoff einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg zum klimaneutralen Individualverkehr leisten, sei es als Energielieferant für die Brennstoffzelle, als Basis für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) sowie als Stromspeicher, heißt es in dem Papier. "Die Kfz-Betriebe sind bereits heute gewappnet für den Umgang mit wasserstoffbasierten Antrieben", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Das gelte sowohl für den mit E-Fuels betriebenen Verbrenner als auch für Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb.

Um solche Fahrzeuge zu attraktiven Preisen anbieten zu können, ist laut ZDK eine konsistente Förderpolitik analog zum aktuellen Umweltbonus notwendig. Denn neben dem hohen Preis und der geringen Zahl an Wasserstofftankstellen zähle auch die vergleichsweise teure Erzeugung von Wasserstoff zu den Hindernissen für eine weitere Verbreitung dieser Fahrzeuge. Eine wirkungsvolle und zielgerichtete Förderung der Wasserstofftechnologie müsse in allen drei Bereichen ansetzen.

Der ZDK-Vorstand regt außerdem an, nicht sofort benötigte und damit überschüssige elektrische Energie für das Erzeugen von Wasserstoff mittels Elektrolyse zu nutzen und diesen dann später bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Mit dem Aufbau der Infrastruktur zur Wasserstofferzeugung könne sofort begonnen werden. Karpinski: "Diese Infrastruktur wäre auch als Brückentechnologie zur Erzeugung von E-Fuels nutzbar. Denn die E-Fuels lassen sich sofort zur Erzeugung von CO2-neutralen Kraftstoffen für den Fahrzeugbestand mit konventionellen Antriebssystemen verwenden."

Energieintensive Herstellung

Laut dem ZDK-Strategiepapier dürften die derzeit noch hohen Kosten für die energieintensive Herstellung von Wasserstoff kein Hindernis sein, bereits heute den Kraftstoff von morgen zu fördern. Langfristiges Ziel müsse es sein, den benötigten Wasserstoff völlig CO2-frei herzustellen (grüner Wasserstoff). Als Zwischenlösung biete sich der Einsatz von Wasserstoff aus der Industrie an, der dort als Nebenprodukt anfalle.

Die Bundesregierung will Investitionen in Wasserstofftechnologien mit Milliarden bezuschussen. In ihrer nationalen Wasserstoffstrategie weist sie dem Energieträger "eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung und Vollendung der Energiewende" zu. Für Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bietet die Technologie "eine Zukunftsperspektive für die deutsche Fahrzeugindustrie und sichert viele Arbeitsplätze".

Der ZDK hat sich wiederholt dafür ausgesprochen, die CO2-Reduktion im Verkehrsbereich technologieoffen zu gestalten. "Die Festlegung auf eine einzige Antriebsart wird vom Markt nicht akzeptiert werden und könnte sowohl für die Automobilindustrie als auch für alle nachgelagerten Wirtschaftszweige verheerende wirtschaftliche Folgen haben", betonte Karpinski. (rp/dpa)

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KOMMENTARE


Waldmeister

10.09.2020 - 11:15 Uhr

Richtiger und logischer Ansatz. Solange Windkraftanlagen nicht benötigten (und nicht direkt speicherbaren) Strom im Überfluss erzeugen, spielt es praktisch keine Rolle, wie energieineffizient die Produktion v. Wasserstoff tatsächlich ist. Viel ineffizienter ist es nämlich, Windkraftanlage außer Betrieb zu setzen, um das Netz nicht zu überlasten. Es bleibt fragwürdig, inwieweit sich Wasserstoff tatsächlich als Treibstoff für PKW eignet. Für den Schwerlastverkehr sowie in Schiffen kann er zukünftig eine signifikante Rolle spielen.


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