Die Bundesregierung und die Europäische Union investieren verstärkt in Wasserstoff als neue Antriebstechnik für Autos. Allein Deutschland will im Rahmen seiner Corona-Konjunkturhilfen neun Milliarden Euro ausgeben. Wie jetzt eine repräsentative Umfrage von Autoscout24 zeigt, begrüßen die deutschen Pkw-Halter diese Strategie: Rund zwei Drittel finden die Maßnahmen gut, fast jeder Dritte kann sich sogar vorstellen, ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug zu kaufen, wenn es bezahlbar wäre.
Für die Studie befragte der Online-Automarkt gemeinsam mit Innofact 1.000 Autohalter zwischen 18 und 65 Jahren. Die Befragung fand im Zeitraum zwischen 14. bis 16. Juli 2020 statt; Mehrfachantworten waren möglich.
Insgesamt 63 Prozent der deutschen Fahrer sehen es positiv, dass in die Wasserstoffwirtschaft investiert wird. 24 Prozent lehnen diese Investitionen hingegen ab und 13 Prozent können die Potenziale der Technik nicht beurteilen. Dass sie einmal ein brennstoffzellenbetriebenes Fahrzeug kaufen, können sich 30 Prozent der Befragten vorstellen – einzige Bedingung: Ein entsprechendes Fahrzeug muss bezahlbar bleiben.
Vor allem Männer erhoffen sich einiges durch die Nutzung. Entsprechend begrüßen 72 Prozent die Investitionen, aber nur 55 Prozent der Frauen. 38 Prozent der Männer könnten sich zudem vorstellen, einmal ein entsprechendes Fahrzeug zu kaufen, doch nur 23 Prozent der Frauen sehen sich selbst als Lenker eines Brennstoffzellen-Autos.
Was sind die wichtigsten Gründe der Befürworter der Wasserstoff-Initiative? 45 Prozent der Autohalter begrüßen die Investitionen, da aus ihrer Sicht Wasserstoff ein Baustein für einen CO2-neutralen Verkehr bedeuten kann. 35 Prozent sind ganz einfach generell dafür, in alternative Antriebstechniken zu investieren und 15 Prozent glauben sogar, dass die Gelder schon deshalb gut angelegt sind, weil wir in Zukunft alle fast ausschließlich mit Wasserstoff-Antrieben unterwegs sein werden. Vor allem Männer sind dieser Meinung: Jeder Fünfte (20 Prozent) glaubt, dass Wasserstoff-Fahrzeuge allgegenwärtig sein werden. Frauen sind beim Blick auf die Technik skeptischer: Nur jede Zehnte (zehn Prozent) ist der Meinung, dass entsprechende Autos großflächig den Alltag bestimmen werden.
Kritiker bewerten Technik als zu teuer
Jeder zehnte Befragte steht den Investitionen kritisch gegenüber, weil er die Technik für zu teuer hält. Fast ebenso viele (neun Prozent) sind der Ansicht, dass man den Bereich erst stärker erforschen sollte, bevor man viel Geld in ihn hineinsteckt. Vor allem Frauen halten dies für sinnvoll (13 Prozent). Bei den Männern liegt dieser Anteil nur bei sechs Prozent. Ein Punkt, der beide Geschlechter besorgt, ist der Sicherheitsaspekt: Vier Prozent halten die Wasserstoff-Technik für zu gefährlich und lehnen Investitionen in diesen Sektor deshalb ab. (AH)
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