-- Anzeige --

Studie: Bessere Umweltbilanz von E-Auto-Batterien

05.12.2019 12:30 Uhr
Die Produktion von E-Auto-Batterien führt bisher noch zu hohen CO2-Emissionen.
© Foto: malp / stock.adobe.com

Die CO2-reiche Produktion von E-Auto-Batterien ist ein Zankapfel in der Diskussion um ein besseres Klima. Der Fertigungsprozess werde jedoch zunehmend umweltfreundlicher, bescheinigt eine Studie aus Schweden.

-- Anzeige --

Bei der Produktion der Batterien von Elektroautos werden laut einer neuen Studie inzwischen weniger klimaschädliche Gase ausgestoßen als vielfach angenommen. Einer der Hauptgründe dafür sei, dass die Produktionsstätten vergrößert worden seien und bei voller Kapazität liefen, was sie effizienter mache, erklärte Erik Emilsson vom schwedischen Umweltforschungsinstitut IVL.

Auch der Gebrauch fossilfreier Energieträger spiele eine wesentliche Rolle. Laut IVL ist die Verwendung erneuerbarer Energien bei der heutigen Batterieproduktion zwar weiterhin relativ gering ausgeprägt, ihr Anteil nimmt aber zu.

Den IVL-Berechnungen zufolge entstehen bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien im Durchschnitt zwischen 61 und 106 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde produzierter Batteriekapazität. Bei einer IVL-Studie im Jahr 2017 waren es im Mittel noch 150 bis 200 Kilogramm.

Die Studie liefere wertvolle Informationen über den ökologischen Fußabdruck von auf Lithium-Ionen Batterien basierenden Elektrofahrzeugen, erklärte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zu der Analyse. Sie verdeutliche, dass ein Großteil der möglichen negativen Wirkungen auf die Herstellung der Zellen zurückgingen.

Künftig seien viel höhere Anteile von Ökostrom für Herstellung und Betrieb zu erwarten - das werde den CO2-Fußabdruck weiter deutlich verringern, sagte die Leiterin der DIW-Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt. "Zudem führen technologischer Fortschritt und verstärkte Nachhaltigkeits- und Recycling-Standards dazu, dass weniger seltene Erden oder andere begrenzte Rohstoffe zum Einsatz kommen werden."

Das Umweltforschungsinstitut IVL hat den Bericht im Auftrag der schwedischen Energiebehörde erstellt. In der Untersuchung weisen die Autoren darauf hin, dass es bei den Emissionen für Batterien weiter viele Unsicherheiten gebe - bessere Daten seien besonders hinsichtlich der Rohmaterialien und der Herstellung bestimmter Batteriekomponenten nötig.

Die schwedische Studie aus dem Jahr 2017 hatte in Deutschland für einige Aufmerksamkeit gesorgt. Gegner der E-Mobilität sahen in ihr einen Beleg dafür, dass Elektroautos so gut wie keinen Umwelt-Vorteil verglichen mit konventionellen Fahrzeugen hätten. Der jetzige Bericht stellt ein Update des damaligen dar.

Herstellung müsse völlig klimaneutral erfolgen

Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin gibt zu bedenken, dass künftig nicht nur der Betrieb, sondern auch die Herstellung der Fahrzeuge und der Batterien völlig klimaneutral erfolgen müsse, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten zu können.

Klar sei, dass sich mit einem Festhalten am Verbrennungsmotor keinerlei Klimaziele erreichen ließen, so der Professor für Regenerative Energiesysteme. "Alle neueren Studien zeigen, dass Elektroautos, die mit dem normalen Strommix betrieben werden, bereits heute geringe Klimaschutzvorteile haben", so Quaschning. Bei überwiegend grünem Strom ergäben sich sogar schon deutliche Klimaschutzvorteile. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Elektrifizierung

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


Frederik

05.12.2019 - 13:42 Uhr

Ich bin selbst Automobilverkäufer und denk wie viele Kollegen sehr skeptisch über diesen Hype mit den e-PKWs. Ich persönlich finde es schwierig. Klar man denkt an die Umwelt ... aber wirklich, wirklich? Wenn man es genau nimmt ist das doch ein "Scheuklappen" Prinzip. Der Kunde denkt "juhuu, ich fahr völlig Klimaneutral!" Denkt aber nicht darüber nach, dass für eine tägliche Lithiumproduktion 21 Millionen Liter Wasser benötigt werden. Wasser, das in der Wüste verdunstet und aus den Tiefen des Bodens gepumpt wird. Ich sehe darin nicht nur das Problem, dass die Regionen komplett austrocknen, sondern auch, dass mit dem Verlust des Wassers im Boden ein Hohlraum entsteht. Braucht man sich da noch wundern, wenn Erdbeben und Erdrutsche die Folge sind?Für mich ist die derzeitige Produktion der Batterien einfach die größte Frechheit der heutigen Generation. Mich regt es förmlich auf, dass es nur noch eigensinnige Geldgeier auf diesem Planeten gibt. Prinzip "Was interessiert mich die Welt, ich lebe jetzt" - Egoismus.Vielleicht denk ich so da mir es nicht egal ist was mit meinem Kind in Zukunft passieren wird, wenn die Auswirkungen von der Generation "e-Auto-Hype" zu spüren sind.Meiner Meinung nach, müssten wir alle mal darüber nachdenken was uns wirklich wichtig ist. Das "Jetzt" oder unser Erbe an die nächste Generation?LG Frederik


F.Carlos

05.12.2019 - 17:07 Uhr

Lieber Frederik und Kollege!Ich sehe die Situation genau so wie Sie und unterstreiche das nur. Es passiert momentan nur das Gegenteil und der Mensch sollte schon viel von seinen Fehlern gelernt haben, aber irgendwie scheint es für mansche nicht zu gelten. Sehr Traurige Situation momentan.


Rudi

05.12.2019 - 17:24 Uhr

@Frederik: ich verstehe Ihre Argumentation. Aber haben Sie sich mal gefragt, wo das Erdöl herkommt? Es wird ebenfalls aus dem Boden gepumpt und hinterlässt Hohlräume. Und wirklich Umweltschonend ist die Förderung von Erdöl und die folgende Raffination zu brauchbarem Kraftstoff auch nicht. Das wird bei der Argumentation gegen das E-Auto gerne vergessen. Ebenso, dass ein Elektrofahrzeug keine Ölwechsel braucht, keine Zündkerzen, Kraftstofffilter usw.Mit Ihrer Argumentation kann es also nur heißen: Kein Auto mehr fahren! Nur noch Bahn oder Fahrrad. Und dann haben wir des Pudels Kern gefunden: Wir alle müssen bei der Nutzung des Autos umdenken, egal welcher Motor unter der Haube steckt.


Thomas

06.12.2019 - 07:52 Uhr

So ein Bullshit, immer immer wieder diese Propaganda-Aussagen von 21 Millionen Liter Wasser, armselige Kinderarbeit in Afrika blablabla. Hat irgendjemand mal diese Studien gelesen, nachverfolgt, oder gar in Frage gestellt? Nein! Weil alle nur noch blindlings einer Aussage hinterherrennen, die Stammtischparolencharakter hat und man meint, damit anzugeben, weil man Ahnung hat. Gar nichts habt Ihr mit Eurer Nachplapperei. Die einzigen Scheuklappen bestehen darin, nicht das Ganze zu betrachten.Hat irgendwer schon einmal hinterfragt, warum und wieviel Wasser bei der Braunkohleförderung verbraucht wird? Und ein großer Anteil unterstützt das nach wie vor, weil jeder auch den "billigen" Strom haben will. Keiner macht sich mehr Gedanken über Fracking - zum Thema Hohlraum im Erdboden.Kommt mal raus aus Eurer Müslischüssel und schaut über den Tellerrand hinaus, hinterfragt, analysiert und vergleicht mal die Gesamtsituationen miteinander. Aller vergleichen immer nur die Herstellung des Akkus mit den Emissionen eines Kraftstoffbetriebenen Fahrzeugs. Hat schon mal jemand in Frage gestellt, wieviele Ressourcen für die Entwicklung und den Bau eines "Otto-Normal-Kfz" verbraucht werden?PS: Der CO2-Wert nach WLTP kombiniert meines Kfz beträgt 180g/km und ich habe fast ein schlechtes Gewissen


MWFF

06.12.2019 - 08:31 Uhr

Lieber Frederik, finde mal bei Dr. Google folgendes heraus: Wo kommt das Lithium in Deinem Handy/Laptop her? Wie viel Wasser benötigt die Ölförderung pro Tag? Was ist Öl-Fracking? Wie funktioniert der Abbau von Ölsanden? Wie viel Frischwasser benötigt der Steinkohleabbau? Wie viel Subventionen benötigt man um den derzeitigen Benzinpreis zu stützen? Wie viel Wasser benötigen wir um 1 kg Rindfleisch herzustellen? Wie viele seltenen Erden sind im E-Auto? Wie viele seltene Erden in Verbrennern? Wie viele Seltene Erden sind in Haushaltsgeräten? Vielleicht hilft das.


Dieter M. Hölzel

06.12.2019 - 09:08 Uhr

Verehrter Frederik, Sie sprechen mir aus der Seele, wider besseren Wissens reden nahezu alle Verantwortlichen aus Hersteller - Politik - u. Gesellschaft den e-Pkws das Wort. Wasserstoff ist die einzige Alternative wenn man in Generationen denkt. Z.Zt. herrscht jedoch eine unerträgliche Meinungsdiktatur, angefangen bei den Freitags Demos von Kindern und diese instrumentalisierte Greta bis hin zu den Parteien, die sich Stimmen erhoffen, wenn das Wahlalter ab 16 eingeführt wird.SPD u. GRÜNE betreiben einen schamlosen Aktivismus zum Nachteil armer Menschen denen Wasser entzogen wird, menschlich zutiefst verwerflich !!! Hier sieht man, wie es deutlicher nicht geht, welche " Moral ", besonders der GRÜNEN vorherrscht, alles wird der Ideologie unterworfen.


autofan

06.12.2019 - 10:57 Uhr

Ich kann mich der Meinung von Herrn Hölzel und Frederick nur anschließen.Haben dieses Elend der Rohstoff buddelnden Kinder und jungen Menschen live gesehen.Mir standen die Tränen in den Augen. Unfassbare Sklaverei, damit einige Grüne Umweldiktatoren Ihre Ideologie durchboxen müssen. So eine Versklavung zur Gewinnung von Rohstoffen gehört vor die Menschenrechtskommissionen.Und die Freitags ohne Ideen herumbrüllenden, im Gehirn noch mit Kleinkinderbenehmen ausgestatteten Möchtegerndemonstzrante, sollten sich bitte einmal, nur einmal, dorthin begeben ,evtl. würden sie dann verstehen auf welche einem mörderischen Zug sie da mitfahren. Deutschland und die Welt: Die Dummheit ist (leider) jung!!!!!


Kommentar-Fan

06.12.2019 - 11:43 Uhr

Die Kommentare unter Artikeln dieser Art (Polarisierende Themen) erheitern immer mein Arbeitsalltag.Jeder sitzt in seiner Bubble und meint die "Wahrheit" zu kennen - Dazu kommen dann auch immer gerne die "Wasserstoff"-Verfechter - Quasi immer Schema F. Es gibt in diesem Sinne keine Mitte - nur noch Extreme - und wenn eine Aussage nicht zur Bubble passt, dann ist es falsch oder Meinungsmache oder oder.Macht bitte weiter so - Zielgerichtet weiß ich immer schon mit einer hohen Wahrscheinlichkeit welche Artikel ich mir als Lesezeichen hinterlegen kann - Kommentare aus beiden Lagern werden eintrudeln - darauf kann man schon wetten!


St. Gimbel

06.12.2019 - 14:47 Uhr

Liebe Kollegen und Vorredner,irgendwie haben ja alle ein bisschen Recht.Nur wirft das die Frage auf:Warum bekommen wir das E-Ding reingedrückt.Es ist genauso umweltschädlich wie der Verbrenner. Sollen wir komplett auf das Auto verzichten?Was passiert mit unserer Wirtschaftskraft wenn wir uns die Mobilität nicht mehr leisten können? Wir sind nur gut wenn wir flexibel sind.Wo ist eigentlich der deutsche Erfindergeist und das Ingenieurstum? Wir brauchen realistische Vorschläge und Produkte für die Zukunft, keine Strafkataloge und kein Verschiebungen der Probleme.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.