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Unwetterserie hält an: "99,2 Prozent aller Gebäude sind zu bezahlbaren Prämien versicherbar"

09.08.2021 04:59 Uhr | Lesezeit: 4 min
Unwetterserie hält an: "99,2 Prozent aller Gebäude sind zu bezahlbaren Prämien versicherbar"
Nach dem Hagel im Juni kamen vor allem in Rheinland-Pfalz (hier das Ahrtal), NRW und Bayern die Hochwasserfluten und Erdrutsche. Wie wichtig in solchen Fällen eine Elementarschaden-Versicherung ist, machen die Bilder von schwer beschädigten und gänzlich zerstörten Häusern einmal mehr deutlich.
© Foto: ADAC-Luftrettung, Stefan Goldmann

Analog zum Gesamtverband der Deutschen Versicherer rechnet auch der Konzern Versicherungskammer als bundesweit größter öffentlicher Versicherer und siebtgrößter Erstversicherer in Deutschland für 2021 mit einem der schadenintensivsten Jahre überhaupt. "Deutlich gestiegen" sei durch die seit zwei Monaten andauernden Unwetter indes die Nachfrage nach einer Elementarversicherung.

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Überschwemmungen, Erdrutsch- und Murenabgänge, Hagel und Sturm: Kaum eine Woche vergeht seit Juni ohne irgendwelche Meldungen mit diesen Inhalten. Die extreme Unwetterserie reisst derzeit einfach nicht ab. "Jetzt gilt es, die betroffenen Kunden umgehend bei der Beseitigung der Schäden zu unterstützen und ihnen rasch Hilfe zur Rückkehr in ein möglichst normales Leben zuteilwerden zu lassen. Als Regionalversicherer sind wir nah an unseren Kund*innen dran und lösen unser Service-Versprechen ein", sagt Christian Krams, Leiter Konzern Schaden der Versicherungskammer. "Wir sind der verlässliche Partner und gehen gemeinsam mit unseren Kund*innen durch diese schwierige Zeit."

Regulierer*innen vor Ort

Um die größten Sorgen und Nöte zu lindern, hat die Versicherungskammer bereits erste Vorschusszahlungen, etwa für eine temporäre Unterbringung oder Aufräumarbeiten, vorgenommen. Außenregulierer*innen des Unternehmens arbeiten laut Krams "als Helfer in der Not auf Hochtouren in den stark getroffenen Ortschaften, ermitteln das individuelle Schadenausmaß und stimmen mit den Geschädigten die anstehenden Wiederaufbaumaßnahmen ab". Die Schäden würden in Abstimmung mit den benötigten Gewerken reguliert; dabei könne die Versicherungskammer als größter öffentliche Versicherer auch auf ein eigenes Handwerkernetz zurückgreifen. Für die vielen beschädigten Autos "wurden Sammeltermine zur Begutachtung organisiert und die Fahrzeuge in das eigene Kfz-Werkstattnetz eingesteuert".

Notdächer, Tauchpumpen, Schwimmsauger

Die Versicherungskammer unterstützt laut eigenem Bekunden auch die Feuerwehren in Bayern und der Pfalz durch die Bereitstellung von Notdächern. Damit könne den Betroffenen zu einem provisorischen Dach über dem Kopf verholfen und sie vor weiteren Schäden geschützt werden. Den Feuerwehren gespendete Tauchpumpen und Schwimmsauger ermöglichen das Auspumpen von Kellern. Zudem werde für die bayerischen Feuerwehren kurzfristig ein Amphibienfahrzeug angeschafft, um künftig noch besser auf Überschwemmungen vorbereitet zu sein.

Konzern rechnet mit bis zu 50.000 Schadenfällen

In Summe rechnet der Konzern Versicherungskammer laut Christian Krams aus den gravierenden wie vielzähligen Unwettern seit dem 20. Juni mit einem Schadenaufwand von 150-225 Mio. Euro (Stand Ende Juli) und insgesamt 40.000 bis 50.000 Schäden. Bisher seien bereits rund 500 Großschäden gemeldet worden. Das jüngste Starkregenereignis im Landkreis Rosenheim, insbesondere in Halfing am 28. Juli, finde allerdings noch keinen Eingang in diese Zahlen.

"Schon jetzt ist klar, dass 2021 eines der schadenintensivsten Jahre wird. Auch wenn derartige Unwetterserien niemals vorhersagbar sind, haben wir uns in den letzten Jahren systematisch auf derartige Extremsituationen vorbereitet und greifen nun auf die bewährte Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und unseren Handwerkspartnern zurück", erläuterte Krams weiter.

Starkes Interesse an Elementarschutz

Während in Deutschland 46 Prozent aller Gebäude mit einer Elementarschadenversicherung abgesichert sind, besitzen in Bayern "bislang nur rund 38 Prozent der Häuser diesen Schutz gegen Naturgefahren", so die Versicherungskammer. Dies bedeutet, dass mehr als jeder zweite Immobilienbesitzer in Bayern sich nicht auf die Unterstützung einer Versicherung im Schadenfall verlassen könne. Dabei werde von der Versicherungskammer in den Beratungsgesprächen eine Elementarschadenversicherung immer als Ergänzung zu einer Gebäude- und Hausratversicherung mit angeboten. "Sie schützt vor Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser, Schneedruck, Erdbeben, Erdrutsch oder Lawinen."

Kurz nach einer Naturkatastrophe wie im Moment sei die Aufmerksamkeit für derartige Geschehnisse hoch. Auch aktuell erkennt die Versicherungskammer nach eigener Aussage ein "verstärktes Interesse an der Elementarschadenversicherung" und empfiehlt deshalb ausdrücklich, jetzt den Versicherungsschutz zu überprüfen.

Das Gros aller Gebäude ist – bezahlbar – versicherbar

Allein im Monat Juli verzeichnete die Versicherungskammer Bayern laut Konzern-Schadenleiter Krams "so viel Anfragen und Beratungsangebote zur Elementarversicherung wie sonst in einem ganzen Jahr". Nach dem Zonierungssystem ZÜRS der Versicherungswirtschaft seien "99,2 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren ohne weitere Prüfung zu bezahlbaren Prämien versicherbar".

Betroffene Versicherungsnehmer*innen können ihre Schäden weiterhin online oder unter folgenden Telefonnummern melden:
Versicherungskammer Bayern: 089 62 36 62 36
Feuersozietät Berlin Brandenburg: 030 2633-888
SAARLAND Versicherungen: 0681 601-111.   (kaf)

"Nach dem Zonierungssystem ZÜRS der Versicherungswirtschaft sind 99,2 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren ohne weitere Prüfung zu bezahlbaren Prämien versicherbar", sagte Christian Krams, Leiter Konzern Schaden der Versicherungskammer und Vorstand der Bavaria Direkt, vergangene Woche klipp und klar.
© Foto: Presse + PR Pfauntsch
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