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Unfallstatistik: Deutliche Steigerung der Verkehrstoten erwartet

08.12.2022 22:39 Uhr | Lesezeit: 3 min
Unfallstatistik: Deutliche Steigerung der Verkehrstoten erwartet
Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre war der Verkehr in Deutschland brandgefährlich: Trotz deutlich geringerer Verkehrsdichte und Durchschnitts-Fahrleistungen verloren täglich bis zu 55 Menschen auf den Straßen ihr Leben. Weiterentwicklungen bei aktiver und passiver Sicherheit sowie bei Reifen und Fahrerassistenzsystemen, flankiert von zahlreichen Maßnahmen des Gesetzgebers und optimierter Verkehrsplanung sowie Infrastruktur trugen zu deutlich mehr Sicherheit bei. Trotzdem werden es 2022 weiterhin mehr als 7 Personen sein, die im Straßenverkehr zu Tode kommen.
© Foto: Grafik: Destatis

Die beiden Pandemiejahre haben neue historische Tiefststände bei den auf deutschen Straßen tödlich Verunglückten gebracht. Mit 2022 ist das erst einmal vorbei.

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Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland wird im Jahr 2022 voraussichtlich wieder um rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr ansteigen, nachdem sie 2021 ihr vorläufig niedrigstes Niveau erreicht hatte. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden (Destatis) auf Basis bisher vorliegender Daten für den Zeitraum von Januar bis September 2022 wird die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen gegenüber dem Jahr 2021 um mehr als 220 auf etwa 2.790 Getötete zunehmen.

In den Corona-Jahren 2020 und 2021 waren mit 2.719 beziehungsweise 2.562 Verkehrstoten jeweils neue Tiefststände seit Einführung der Statistik im Jahr 1950 erreicht worden. Ein Grund für die Rückgänge war, dass in den Jahren 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie und entsprechender Beschränkungen von Seiten der Politik auf deutschen Straßen nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) deutlich weniger Kilometer zurückgelegt wurden als noch in den Jahren davor.

Noch kein Vor-Corona-Niveau erreicht

Destatis erwartet auch bei der Zahl der Verletzten für 2022 gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um rund 9 Prozent. Das bedeutet einen Anstieg um 30.000 auf final ungefähr 353.000 Personenschäden. Ebenfalls höher sein werde die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle: Für das Jahr 2022 werden mehr als 2,4 Millionen Unfälle auf Deutschlands Straßen erwartet, das wären etwa 4 Prozent mehr als im Jahr 2021. Bei der Zahl der Unfälle, bei denen es bei Sachschäden bleibt, geht das Statistische Bundesamt von einer Zunahme um rund 2 Prozent auf rund 2,1 Millionen aus. Zum Vergleich: Im von der Pandemie noch unbeeinflussten Jahr 2019 registrierte die Polizei knapp 2,7 Millionen Unfälle, darunter 300.000 mit Personenschaden, bei denen 3.046 Menschen getötet wurden.

In den vergangenen 50 Jahren wurde viel für die Verbesserung der Verkehrssicherheit erreicht. 1972 waren in Deutschland bei weitaus weniger zurückgelegten Kilometern noch fast 20.100 Menschen im Straßenverkehr tödlich verunglückt. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Verkehrssicherheitsprogramm vorgenommen, die Zahl der Verkehrstoten im Zeitraum von 2021 bis 2030 um 40 Prozent zu senken.

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