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TÜV SÜD: Wie wichtig ist Energieeffizienz?

15.06.2012 11:30 Uhr
TÜV SÜD: Wie wichtig ist Energieeffizienz?
TÜV SÜD Mobilitätsvorstand Horst Schneider (l.) mit der neuesten Ausgabe von AUTOHAUS SchadenBusiness, AH-Schadenmedien-Chefredakteur Walter K. Pfauntsch u. Dr. Lothar Wech, Crashexperte von TÜV SÜD Automotive
© Foto: Laura Keßler

Der TÜV SÜD stellte im Rahmen der AMI in Leipzig die Ergebnisse einer Umfrage zum Stellenwert der Energieeffizienz bei kommunalen Flottenbetreibern vor. Werden Müllwagen, Kehrmaschinen und Streufahrzeuge zukünftig E-Mobile sein?

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Unter dem Motto "Mit Sicherheit mobil" präsentierte der TÜV SÜD auf der AMI in Leipzig sein breites Dienstleistungsspektrum. Neben ausführlichen Beratungsgesprächen mit privaten und gewerblichen Kunden informierte der TÜV SÜD auch über aktuelle Änderungen und Neuigkeiten, unter anderem zu den neuen HU-Regelungen sowie zum Thema Elektromobilität. Mit vor Ort waren auch Vorstandsmitglied Horst Schneider, der beim TÜV SÜD für den Bereich "Mobilität" zuständig ist, und Dr. Lothar Wech, Sicherheitsexperte bei TÜV SÜD Automotive. 

Einer der zahlreichen Programmpunkte war die Vorstellung der Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Technomar im Auftrag von TÜV SÜD zum Stellenwert von Energieeffizienz bei kommunalen Flottenbetreibern durchgeführt hat. Befragt wurden bundesweit 150 Verantwortliche in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern.

Energieeffizienz für kommunale Flottenbetreiber immer wichtiger

Verwaltung, Straßenmeisterei, Straßenreinigung: Auch für Dienstwagen, Streufahrzeuge, Kehrmaschinen und Müllwagen gilt die Vorgabe einer CO2-Einsparung um 30 Prozent bis 2020. Bis zum Jahr 2050 sind ehrgeizige 80 Prozent im Fokus. Die hierzu in der Umfrage von Technomar gestellten Fragen lauteten u.a.: Wie gehen die Verantwortlichen öffentlicher Flotten mit dem Thema um? Wie wollen sie die ehrgeizigen politischen Ziele erreichen? Wie ist deren Einstellung zu alternativen Antriebskonzepten, beispielsweise dem Elektroantrieb? Wichtigstes Ergebnis der repräsentativen Umfrage ist, dass die Einstellung zu mehr Energieeffizienz hauptsächlich positiv ist – "über alle politischen Parteien hinweg", berichtet der Münchner Prüfkonzern.

Betriebskosten, Energieeffizienz, Anschaffungspreis

Die aktuelle Umfrage hat zudem ergeben, dass inzwischen für mehr als die Hälfte (50,3 Prozent) der befragten Flottenverantwortlichen die Energieeffizienz bei den Fahrzeugen einen hohen Stellenwert einnimmt. Für knapp 40 Prozent (38,4 Prozent) ist das Thema von mittlerer Relevanz. Und für lediglich neun Prozent spielt die Energieeffizienz derzeit noch eine "untergeordnete Rolle", so die Überwachungsorganisation. Für die meisten der Entscheider nehme das Thema allerdings erkennbar weiter an Bedeutung zu: Für 36 Prozent der Befragten sogar "deutlich" und knapp die Hälfte sieht eine "leichte" Zunahme. Keine Veränderungen erwarten lediglich zwölf Prozent der Umfrage-Teilnehmer. 

Kraftstoffeinsparung hat überall oberste Priorität

Die Kraftstoffeinsparung ist für knapp 50 Prozent der Verantwortlichen das wichtigste Ziel. Zur Erzielung einer höheren Wirtschaftlichkeit sollen aber auch die allgemeinen Kosten weiter gesenkt und mehr Treibhausgas eingespart werden. Auffallend wenig Potenzial sehen die Befragten beispielsweise bei der Fahrerschulung. Die Ergebnisse unterstreichen, dass Maßnahmen für die Umwelt gleichzeitig wirtschaftlichen Nutzen bringen, berichtet der TÜV SÜD. Dementsprechend ist die Energieeffizienz auch auf Platz zwei bei den Kriterien für die Anschaffung neuer Fahrzeuge. Wichtigstes Kaufkriterium sind die Betriebskosten. Drittwichtigster Entscheidungsgeber ist der Anschaffungspreis.

Stromer haben größtes Potenzial

Der zunehmend hohe Stellenwert der Energieeffizienz und ständig steigende Spritkosten sind automatisch Treiber für alternative Antriebe. Hier steht der reine Elektroantrieb ganz oben auf der Wunschliste kommunaler Flottenbetreiber. Mehr als 30 Prozent prüfen aktuell den Einsatz von strombetriebenen Fahrzeugen. Eingesetzt werden die E-Modelle nach Angaben der Prüforganisation mehrheitlich für innerstädtische Personen- oder Kurierfahrten.

Weitere Wirkungsbereiche sind Gärtnereien, Straßenreinigung sowie Müllentsorgung. Auf Platz zwei und drei bei den Bemühungen um Energieeffizienz durch alternative Antriebskonzepte stehen die Diesel- und die Erdgastechnologie mit jeweils 20,2 Prozent, gefolgt von Hybridfahrzeugen mit 12,5 Prozent. Für Brennstoffzelle und Wasserstoffantrieb sehen die Befragten in naher Zukunft kein Potenzial. Diese Antriebsformen landen mit 4,2 Prozent auf der Wunschliste ganz unten.

Alternative Antriebe mittelfristig konkurrenzfähig

Auch wenn 30 Prozent der Flottenverantwortlichen weiter elektrifizieren würden, der Elektroantrieb ist in den Kommunen bisher nicht über die Testphase hinausgekommen. Größtes Hindernis für weit über die Hälfte der Befragten ist dem Vernehmen nach der hohe Anschaffungspreis. Die Fahrzeuge werden laut Angaben der Überwachungsorganisation daher meist nur über geförderte Projekte betrieben. 

Weitere Hürden für mehr alternative Antriebe sind aus Sicht der Flottenverantwortlichen wenig ausgereifte Technologien sowie die fehlende Infrastruktur, beispielsweise für das Aufladen von Elektrofahrzeugen. Trotz dieser Schwierigkeiten sehen alle Befragten die Alternativen mittelfristig auf dem Vormarsch – konkurrenzfähig und mit einem nennenswerten Marktanteil. Die ausschlaggebenden Faktoren für den Trend seien die steigenden Energiepreise, höherer Kostendruck auf die Kommunen und schärfere Umweltanforderungen. (sh)

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