Die DAT setzt bei der Schadenerfassung in Zukunft auf künstliche Intelligenz. Kern der Anwendung"FastTrackAI" ist die Software DAT7XM zur automatischen Bilderkennung. Sie soll beispielsweise Versicherungen und Sachverständige bei der Schadenerfassung im Kfz-Bereich unterstützen.
Die Basis für die komplexen Berechnungen liefern Bilder, die ganz einfach mit dem Smartphone gemacht und in die Anwendung hochgeladen werden können. Die Anwendung erstellt eine detaillierte Kalkulation der Reparaturkosten auf Basis der Original-Herstellerdaten aus der Datenbank SilverDAT. Voraussetzung dafür ist die genaue Fahrzeugidentifizierung auf Basis der VIN.
"Da sich bei ein und demselben Fahrzeugtypen die verbauten Teile je nach Ausstattungsvariante erheblich unterscheiden können, spielt die Fahrzeugerkennung für die Kostenkalkulation eine enorm wichtige Rolle", erklärte Helmut Eifert, Mitglied der DAT-Geschäftsführung, am Dienstag im Rahmen einer Online-Präsentation von FastTrackAI. Diese tageaktuelle Kalkulation der Reparaturkosten sei als USP des DAT-Produktes zu verstehen, machte Eifert deutlich: "Dies unterscheidet unser Produkt von vielen Start-ups die ebenfalls Bilderkennung im Schadenbereich anbieten."
Viele Konkurrenzsystem kalkulierten auf Basis von historischen Rechnungen und seien daher von Haus aus nicht aktuell und deutlich weniger treffsicher. Eine valide Kostenkalkulation sei daher nur möglich, wenn die relevanten Bauteile zuverlässig von der Software erkannt werden, so Eifert. Aktuell sei man bereits in der Lage, verschiedene Ausstattungsvarianten zu berücksichtigen, indem man auf die umfangreiche DAT-Fahrzeugdatenbank zugreife.
Zudem würden durch die Software neben der detaillierten Beschreibung der Schäden auch unterschiedliche Reparaturwege wie Smart Repair oder unterschiedliche Lackierarbeiten in der Kostenkalkulation berücksichtigt. Um die Genauigkeit der Kostenkalkulation weiter zu verbessern, könnten künftig zudem auch Telematikdaten in die Berechnung mit einfließen, beispielsweise Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs beim Aufprall.
Erste Pilotprojekte laufen
Derzeit laufen erste Pilotprojekte mit Unternehmen, die das System testen. Bis Ende des Jahres soll FastTrackAI marktreif sein. "Wir wollen mit dem Produkt nicht den technischen Sachverstand ersetzen, sondern ergänzen und Prozesse beschleunigen", betonte Eifert. Den Sachverständigen könne das System nicht ersetzen. Viele Schäden erforderten den Blick unter die Außenhaut, um festzustellen, ob darunterliegende Bauteile betroffen seien. Aufgrund der häufig verwendeten elastisch verformbaren Karosserieteile seien Schäden durch eine reine Bildanalyse gar nicht zu erkennen.
Aber, auch das wurde während der Präsentation deutlich: Die Software DAT7XM umfasst heute schon mehr al 140 Millionen Bauteile. Weil es sich um ein selbstlernendes System handelt, soll die Anwendung auch immer besser werden, je mehr Schäden damit bearbeitet wurden.