Der Münchner Arbeitskreis für Straßenfahrzeuge e.V. wurde 1980 von Professoren und Absolventen der Studienrichtung Sachverständigenwesen des Studiengangs Fahrzeugtechnik der damaligen Fachhochschule München, federführend durch Prof. Dipl.-Ing. Helmut Ungerer (†), ins Leben gerufen.
Die Gründer des MAS haben bereits damals die rasante Entwicklung in der Fahrzeugtechnik vorhergesehen und die Notwendigkeit erkannt, Fachwissen ständig erneuern zu müssen. Dafür werden regelmäßige Seminare, Trainings und Tagungen veranstaltet, die neuesten Informationen vermittelt und unter "Freunden der Fahrzeugtechnik" (so der Gründungs-Leitspruch von Prof. Ungerer) ausgetauscht. Der MAS e.V. sieht sich auch in seinem heutigen Selbstverständnis als "unabhängige Organisation für qualifizierte Weiterbildung".
Peter Stolle neuer MAS-Präsident
Im Rahmen der diesjährigen Frühjahrstagung fand vor Kurzem auch eine ordentliche Mitgliederversammlung statt, in der Dipl.-Ing. (FH) Peter Stolle zum neuen Präsidenten des Münchner Arbeitskreises für Straßenfahrzeuge gewählt wurde. Er trat damit die Nachfolge des renommierten Unfallanalytikers Prof. Dr.-Ing. Hans Bäumler aus Gebenbach (Landkreis Amberg-Sulzbach in der Oberpfalz) an. Der Münchner Sachverständige Stolle (gutax Unfallanalyse, München) war bisher bereits stellvertretender Präsident und ist für Fahrzeugschäden und -bewertung zertifiziert sowie für Straßenverkehrsunfälle öffentlich bestellt und vereidigt. Er studierte an der Fachhochschule München Fahrzeugtechnik und ist seit 1996 Mitglied im Präsidium des MAS e.V. Stolle begann beim MAS als Schatzmeister und wurde 2005 Vizepräsident.
Bäumler zum Ehrenpräsidenten ernannt
Amtsvorgänger Bäumler gehörte seit 1989 dem Präsidium des MAS. e.V. an. Zunächst als Schriftführer, dann als 2. Vorsitzender und schließlich seit 2005 als 1. Vorsitzender bzw. Präsident des MAS e.V.. Er kandidierte nach 18 verdienten Jahren nicht erneut für das Präsidentenamt. Aufgrund "seines unermüdlichen Einsatzes für den MAS und das Sachverständigenwesen" wurde Bäumler von den Mitgliedern zum Ehrenpräsident des Münchner Arbeitskreises für Straßenfahrzeuge gewählt.
Jürgen Wolf neuer Vize
Als neuer Vizepräsident wurde Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Wolf in das Präsidium des MAS e.V. gewählt. Wolf ist Prüfingenieur, zertifizierter sowie öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Kraftfahrzeugschäden und -bewertung im Ingenieurbüro Wolf (Bensheim/Hessen). Die weiteren Präsidiumsmitglieder wurden bei der Wahl von den Mitgliedern im Amt bestätigt.
Breitgefächertes Themen-Portfolio
Topaktuell wurde auf der 85. Fachtagung über synthetische Kraftstoffe sowie E-Mobilität in technischer, schadenanalytischer und rechtlicher Hinsicht referiert und konstruktiv diskutiert. Nachhaltigkeit spielt bekanntermaßen inzwischen auch bei der Reparatur von Fahrzeugen eine immer größer werdende Rolle.
Dipl.-Ing. (FH) Holger Herrmann zeigte in seinem Vortrag, dass durch Remanufacturing alte oder beschädigte Bauteile des Motors bzw. des Antriebsstrangs auf den Qualitätsstandard eines Neuteils gebracht werden können. Auch auf die aktuelle Praxis in Werkstätten – z.B. neue Karosseriematerialen, Kalkulationshilfen für den Sachverständigen bei Karosserie-Instandsetzungsarbeiten – und auf unfallanalytische Themen wie etwa die Ermittlung der Kollisionsstelle anhand von Flüssigkeitsspuren, ferner auf die Ladungsverteilung als Unfallursache im Straßenschwertransport, gingen die Refernten der Fachtagung ein.
Ausflug in die Motorworld München
Das Rahmenprogramm fand am Nachmittag des zweiten Veranstaltungstages in der Motorworld München statt – eine automobile Erlebniswelt sowie ein imposanter Treffpunkt für Automobil-Liebhaber. Nach einer Führung hielt das langjährige Mitglied Dipl.-Ing. Alexander Scheiber eine Festrede zum Präsidentenwechsel, woraufhin Hans Bäumler symbolisch die Tagungsglocke an Peter Stolle weiterreichte. Die 86. Fachtagung findet vom 13. bis 15. Oktober 2023 wie immer im Eden-Hotel Wolf gegenüber dem Münchner Hauptbahnhof statt. (fi/wkp)