Klassiker aus längst vergangener Zeit sind auch begehrte Objekte für Fälscher. Kauft ein Sammler das "falsche" Auto, kann er dabei viel Geld verlieren. Der FSP Oldtimer Fachbereich hat deshalb eine preisgekrönte, forensische Untersuchung entwickelt, mit der eine sichere Originalitätsbestimmung möglich ist. Wie unterschiedlich die Herangehensweise an Bewertung und Begutachtung von Fahrzeugen heute ist, machten FSP/TÜV Rheinland aktuell an zwei Bugatti’s deutlich, zwischen denen fast 100 Jahre Automobilgeschichte liegen.
Über 90.000 Liebhaber, Sammler und Händler klassischer Fahrzeuge besuchten die Retro Classic Messe in Stuttgart, um die zahlreichen Exponate zu bestaunen oder zu kaufen. Der branchenweit anerkannten Klassik-Experten der FSP, Fabian Ebrecht und Sebastian Hoffmann, präsentierten bei diesem Event zwei exklusive Fahrzeuge, die sich über den gesamten Ausstellungszeitraum als wahre Zuschauer-Magneten der diesjährigen Messe erwiesen.
Fast 100 Jahre Bugatti-Geschichte
Unter dem Standmotto "90 Jahre Fahrkultur" zeigten Ebrecht und Hoffmann an den beiden Ausstellungsfahrzeugen, wie sich die Beschaffenheit der Luxuswagen über die Jahre gewandelt hat: Der historische Typ 28 Bugatti – gebaut 1921 als erster Achtzylinder – demonstrierte dabei in jeder Hinsicht den unübersehbaren Kontrast zum modernen Supersportwagen Bugatti Chiron: Mit 8.0 Liter Hubraum und gut 1.500 PS feierte der Chiron im Jahr 2016 als Nachfolger des Veyron Premiere auf dem Genfer Salon seine Premiere feierte. Die Gegensätze beider Fahrzeuge sind bereits optisch unübersehbar. Bezieht man dann noch die hohe elektronische Komplexität des Chiron mit ein, dann bildet dies auch die Meilensteine des technologischen Wandels überdeutlich ab.
Das alles erfordert nach den Worten von Fabian Ebrecht sowohl in der Fahrzeugbewertung, als auch in der Begutachtung eine völlig andere Herangehensweise, die eine umfassende Fachexpertise voraussetzt. "Als Leiter des Fachbereichs geben wir unsere Fachexpertise in Form von Schulungen an unsere FSP Partner weiter", so auch sein Kollege Sebastian Hoffmann.
Pokal für gelungenes Messekonzept
Für das gelungene Messekonzept samt den ausgestellten Fahrzeugraritäten verlieh die Messe Stuttgart dem FSP/TÜV Rheinland Team den Pokal – und das bereits zum sechsten Mal. Im vergangenen Jahr hatte der FSP Oldtimer Fachbereich mit dem Thema der forensischen Fahrzeuguntersuchungen zur Originalitätsbestimmung bereits den Pokal gewonnen.
Sicherheit vor Fälschungen
Forensische Untersuchungen wie Röntgenverfahren werden bei der wachsenden Zahl an gefälschten Fahrzeugen immer bedeutender. Der Fälscher-Markt ist hoch lukrativ und die Methoden für Nachbauten sehr professionell ausgeprägt, so dass Plagiate auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar sind. Heutzutage gehören originale Wagen von Ettore Bugatti zu den begehrtesten Autos die Höchstpreise bei Sammlern erzielen. Aus diesem Grund wurde unter Leitung von Fabian Ebrecht und Sebastian Hoffmann das Verfahren der Forensik ins Leben gerufen, um einen einwandfreien Originalitätsnachweis liefern zu können. Denn wer bei Kauf eines Fahrzeugs auf ein Plagiat hereinfällt, kann dabei auch schnell eine sechsstellige Summe regelrecht "in den Sand setzen". (wkp)