Drei beladene Pkw-Transporter hielten am 18. März auf ihrer Rundfahrt durch Berlin-Mitte auch in der Nähe des Kanzleramts. Die gut sichtbare Botschaft: „Frisör, 10m2, 1 Kunde: geöffnet. Autohaus, 500m2, 1 Kunde: geschlossen. Politiker*innen: Lernt endlich Rechnen! #AutohäuserÖffnen“.
Frühjahrsgeschäft erneut gefährdet
"Niemand versteht mehr, warum viele Autohäuser mit ihren großen Flächen nach wie vor geschlossen bleiben müssen, während beim Frisör zehn Quadratmeter pro Kunde als unproblematisch angesehen werden“, so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. "Ich weiß nicht, wann die Politikerinnen und Politiker, die über den Lockdown entscheiden, zuletzt in einem Autohaus gewesen sind. Es ist dringend an der Zeit, dass sie sich vor Ort ein Bild machen. Dazu laden wir sie gerne ein.“
90 Prozent aller Verkäufe werden laut ZDK stationär im Autohaus vor Ort und nicht online abgewickelt. Die Auftragseingänge im Januar und Februar waren laut einer Blitzumfrage des Verbandes unter rund 2.000 Autohäusern und Kfz-Betrieben um bis zu 60 Prozent eingebrochen. Das wichtige Frühjahrsgeschäft drohe laut Karpinski zum zweiten Mal in Folge weitgehend auszufallen.
"Risiko in unseren Betrieben bei nahezu Null"
Zwar müsse alles getan werden, um die Verbreitung des Virus und seiner Mutationen nachhaltig zu stoppen. "Mit ihren großen Verkaufsräumen bei geringer Kundenfrequenz sowie unter erprobter Einhaltung der Corona-Schutzauflagen sind Autohäuser jedoch sichere Orte“, betonte Karpinski.
Schon der Einzelhandel insgesamt trage laut Robert-Koch-Institut kaum in höherem Umfang zum Infektionsgeschehen bei als etwa Zusammenkünfte im Freien. Dieses niedrige Infektionspotenzial unterschreite der Autohandel nochmals deutlich. Damit liege auf der Hand, dass sich "dieses Risiko in unseren Betrieben bei nahezu Null bewegt“, konstatierte Karpinski. „Deshalb fordern wir vom nächsten Corona-Gipfel ein klares Ja zur bundesweiten Wiedereröffnung aller Autohäuser.“ (fi)