Für das gute Miteinander dankte Didssun u.a. BFL-Geschäftsleiter Thorsten Schmidt. Hauptgeschäftsführer Mathias Bucksteeg und dem BFL-Vorstand mit Kay Dähn, Andreas Lau, Arno Knöpfle, Martin Bereiter, Hubert Fluck und Alexander Wollmann.
Am 3. März 2023 hatte Didssun das Präsidenten-Amt von Paul Kehle übernommen. Durch das ehrenamtliche Engagement der vormaligen Berufsgruppe, die nach 50-jähriger Existenz am 30. Januar 2024 zum Bundesverband erhoben wurde, könne man „aktiv an der Gestaltung von Rahmenbedingungen mitwirken, die für alle Betriebe notwendig sind“. Dabei gehe es um qualitative Aus- und Weiterbildung, Vertretung von Interessen gegenüber Wirtschaft und Politik und den Erhalt der handwerklichen Wettbewerbsfähigkeit generell.
Eigenständiges Reparatur-Handwerk
Der BFL-Funktionär weiter: „Als moderner Lackierbetrieb mit angeschlossener Karosseriewerkstatt sind wir doch dasselbe wie der Karosseriebetrieb mit angeschlossener Lackiererei. Die Firma Uthoff ist das beste Beispiel dafür: ein hochmoderner Full-Service-Dienstleister, gewachsen aus einem Lackierbetrieb. Und genau deshalb brauchen wir die Gleichstellung gegenüber anderen Kfz-Berufen. Wir sind Volldienstleister für Versicherungen, Schadenssteuerer, Flotten, und Endkunden.“
Als Fahrzeuglackierer sei man aber auch ein eigenständiges, reparierendes Handwerk in der Kfz-Branche: „Wir arbeiten täglich an modernen Fahrzeugen, setzen instand, müssen Gefährdungsbeurteilungen erstellen, Reparaturabläufe festlegen und uns mit Fahrerassistenzsystemen auseinandersetzen, genau wie jeder Mechatroniker oder Karosseriebauer.“
Dazu gehöre deshalb die „längst überfällige Aktualisierung unseres Berufsbildes“. 2024 habe man damit begonnen. Konkret müssen laut Didssun „die Grundlagen der Karosserie, Elektrik, Klimasachkunde, Airbag und Hochvoltausbildung vermittelt werden“. Die Ausbildung sei mit Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung verknüpft. Die Bundesleistungswettbewerbe habe man bereits in „Deutsche Meisterschaft“ seitens des ZDH aufgewertet. Die Aufgabenstellungen habe man an internationale Standards angepasst und das Niveau erhöht. „Dadurch konnten wir vor allem technischer werden und das Berufsbild noch sinnvoller und praxisbezogener spiegeln.“
Im Januar 2024 wurde schließlich auch das „Fahrzeuglackierer Nationalteam“ gegründet. Was alles möglich ist, habe Jason Scherer im September 2024 in Lyon bei den World Skills mit dem Titel des Vizeweltmeisters bewiesen. Und man werde auch weiterhin ausbilden, denn „es gibt sie, die hungrigen und lernwilligen jungen Menschen“, welche sukzessive die Betriebe ihrer Eltern übernehmen.
Noch lange kein I statt E
Einen Seitenhieb auf die Industrie und Assekuranzen konnte sich Steven Didssun nicht ersparen: „So lange Automobilhersteller Fahrzeuge reparaturunfreundlich konstruieren, Scheinwerfer im Wert von Tausenden Euro aufgrund eines gerissenen Halters weggeworfen werden müssen und Sachverständige von Versicherungen lieber den Türgriff erneuern, anstatt eine Reparaturlackierung freizugeben, scheinen nicht dieselben Ziele im Fokus zu stehen. Fakt ist, dass wir unser Vorgehen für die Branche konsequent verfolgen, um eine gemeinsame Lösung zu erreichen. Natürlich stehen dabei auch weiterhin die Türen für konstruktive Gespräche mit allen Marktteilnehmern offen. Wir müssen uns aktiv mit neuen Technologien und den damit verbunden Anforderungen auseinandersetzen. Der Markt verändert sich und wir müssen bereit sein, uns anzupassen und unsere Kompetenzen auszubauen.“