Rund 70 Betriebsinhaber waren der gemeinsamen Einladung von Landesinnungsmeister Thomas Schneider, seinem bisherigen Stellvertreter Markus Zollner sowie dem amtierenden Obermeister Südbayern, Christoph Leberle und dessen Stellvertreter Christoph Dusl am 8. November zur Mitgliederversammlung nach Ismaning gefolgt. Nach den Berichten der Fachausschüsse sowie dem Geschäftsbericht und der Vorstellung des Haushaltsplans durch Geschäftsführer Robert Paintinger stand die Vorstandswahl auf dem Programm. Thomas Schneider wurde im Amt bestätigt, sein neuer Stellvertreter ist Maximilian Mayrhofer (Burghausen). In einem unterhaltsamen Vortrag präsentierte der neue ZKF-Präsident Arndt Hürter den bayerischen Kollegen sich und seine Ziele – getreu seinem Motto "ein Präsident zum Anfassen!"
Zum Abschluss des Eröffnungstages ging es dann in den Hofbräukeller nach München, wo der traditionelle Begrüßungsabend stattfand. Insgesamt konnte die Innung mehr als 250 Kollegen, Gäste, Aussteller der Hausmesse und Repräsentanten der Versicherungswirtschaft beim gemütlichen Beisammensein begrüßen.
Wirkungsvolle Verbandsarbeit
Am Samstag traf man sich dann im Mitgliedsbetrieb Ostermeier in München zur Bayerischen Fachmesse des Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerks mit 48 Ausstellern. Neben einer gewohnt launigen Rede von ZKF-Ehrenpräsident Peter Börner standen noch zwei Diskussionsrunden auf der Agenda. Wie Politik und Verbände helfen können, damit Handwerksbetriebe sich nicht "im Dschungel aus Technik, Nachwuchs, Arbeitsmarkt und Pflichten verlieren", diskutierten ZKF-Präsident Arndt Hürter, Bayerischer Handwerkstags-Präsident Franz Xaver Peteranderl und der leitende Ministerialrat Dr. Peter Stein aus dem Wirtschaftsministerium. Moderator Robert Paintinger rief seine Kollegen dazu auf, die Möglichkeiten der Handwerkskammern zu nutzen. Nur in Bayern gebe es ein eigenes Ressort für das Handwerk, also eine Schnittstelle zwischen Politik und Verbandsebene im Wirtschaftsministerium.
Hochkarätige Runde
Mit Spannung erwartet wurde der letzte Tagesordnungspunkt auf dem Programm, die Diskussionsrunde mit der Versicherungswirtschaft. Immerhin ist die Lage zwischen Reparaturbetrieben und Schadensteuerern durch Rechnungskürzungen &. Co teilweise deutlich angespannt. Unter dem Motto "Mehr Miteinander – mehr Wert?" warb der bayerische Landesinnungsverband für ein Plus an Verständnis und Vertrauen.
Stefan Artz, Leiter der Abteilung Kraftschaden bei der Allianz, Friedrich von Wrede, Geschäftsführer Schaden bei der VHV Solutions GmbH, und Michael Messmann, Bereichsleiter Werkstattsteuerung LVM, stellten sich der Diskussion mit den Betriebsinhabern und erläuterten zunächst ihre Sicht der Dinge: Möglichst jeder Schaden soll schnell und unkompliziert abgewickelt werden, damit der Kunde sein Fahrzeug wieder nutzen kann. Hohe Kosten, unter anderem durch die Einschaltung von Rechtsanwälten und Gutachtern, haben das Vertrauensverhältnis zwischen Fachbetrieb und Versicherung nachhaltig gestört.
Lösungsansatz Clearingstelle?
Im Anschluss an eine kurze Diskussion entwickelten die Anwesenden die Idee, eine "Clearingstelle" beim ZKF einzurichten. Diese könnte einen schnellen und unkomplizierten, weil deutlich kontrollierteren Reparaturprozess mit Freigabe und Kostenübernahme durch die Versicherung ermöglichen. Im Gegenzug würden sich die Werkstätten verpflichten, Reparaturvorgänge detailliert zu dokumentieren, sodass die eingesetzten Ersatzteile und nötigen Arbeitsschritte einfacher zuzuordnen sind. Unter dem Projektnamen "Fairplay 2.0" wollen sich die anwesenden Versicherer und der ZKF über die Chance zur zeitnahen Realisierung dieser Idee austauschen.