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Internationalisierung: Allianz strukturiert Deutschland-Geschäft um

22.03.2021 15:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
Internationalisierung: Allianz strukturiert Deutschland-Geschäft um
Strukturiert das deutsche Allianz-Geschäft spartenübergreifend um: Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG.
B2:
Die bisherigen Zentralfunktionen der Allianz Deutschland werden komplett neu zugeordnet, Produkte sollen künftig international einsetzbar sein.
Foto: Allianz
© Foto: Presse + PR Pfauntsch

Der Münchner Versicherungskonzern Allianz stellt sich in Deutschland völlig neu auf und ordnet auch die Zentralfunktionen der bisherigen Allianz Deutschland AG den Spartengesellschaften und anderen Konzernebenen direkt zu. Die Vision dahinter: Mehr Internationalisierung und Kundenzufriedenheit.

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Deutschland gilt als einer der wichtigsten Märkte der Allianz Gruppe und tritt im Markt über drei Sparten (Leben, Kranken, Sach) auch einheitlich auf. Obwohl die Allianz Deutschland in den letzten Jahren beständig gewachsen ist, stellen die Kunden nach Einschätzung von Klaus-Peter Röhler, dem Vorstandsvorsitzenden der Allianz Deutschland AG, neue Anforderungen. Wörtlich nannte er dabei "Einfachheit, Schnelligkeit und das perfekte Kundenerlebnis".

Fokus auf international nutzbare Produkte

Allianz Deutschland wolle deshalb ihr Geschäftsmodell im Heimatmarkt nicht nur weiterentwickeln, sondern eine "Vorreiterrolle einnehmen, um die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden noch besser und dynamischer zu bedienen". Zusätzlich sollen neue, einfache und intuitive Produkte künftig international nutzbar sein. Röhler verspricht sich daraus Vorteile bei der Kundenzufriedenheit und "stark verringerte Entwicklungskosten".

Offenbar keine Kündigungen geplant

Bei dieser Internationalisierung komme den deutschen Produktgebergesellschaften eine wichtige Rolle zu. Röhler: "Wir werden die erfolgreiche Umsetzung der Ziele mit einer neuen Aufstellung der Allianz Deutschland unterstützen, indem wir die kundenrelevanten Funktionen näher an die Kunden bringen." In der neuen Struktur sollen auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "eine Heimat in der Allianz behalten". Arbeitsvertragsinhalte und der bisherige Tätigkeitsort blieben unverändert.

Mehr Verantwortung für die Einzelsparten

Konkret sollen die drei Spartengesellschaften Allianz Versicherungs-AG, Allianz Lebensversicherungs-AG und Allianz Private Krankenversicherungs-AG gestärkt und somit die Position im Heimatmarkt ausgebaut werden. Um dies zu gewährleisten, will Röhler den Sparten "weitere Operations- und Zentralfunktionen" zuordnen. Dies werde die jeweilige Effizienz erhöhen, Markteinführungszeiten verkürzen und Kundenerlebnisse verbessern, zeigt er sich überzeugt. Die Stärkung der Produktgeber sieht Röhler auch als Grundlage für die Entwicklung von "best practice"-Produkten und eine Wiederverwendung entwickelter Produkte in anderen Ländern. Dafür soll vor allem die internationale Zusammenarbeit der einzelnen Sparten über Ländergrenzen hinweg intensiviert werden.

Funktionen der Allianz Deutschland AG werden verteilt

Die bisherigen Zentralfunktionen der Allianz Deutschland AG sollen dabei entweder den Spartengesellschaften bzw. der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV) zugeordnet werden, "sofern sich ihre Aufgaben hauptsächlich auf einen Produktgeber oder Vertrieb beziehen – oder der Allianz SE bzw. einer ihrer Tochtergesellschaften, soweit sich daraus Größenvorteile ergeben".

Neue Steuerungseinheit für den deutschen Markt

Für das "perfekte Kundenerlebnis im Heimatmarkt" benötige die Allianz neben der Stärkung der Produktgeber und deren Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg weiterhin eine spartenübergreifende Steuerung auf dem deutschen Markt. Diese Aufgabe soll künftig eine neue Markteinheit übernehmen. Klaus-Peter Röhler: "Vor dem Hintergrund wachsender Kundenerwartungen wird es im nächsten Schritt darum gehen, diese einheitliche Markt- und Kundensteuerung auf die weiteren Allianz Einheiten im deutschen Markt auszuweiten. So bieten wir eine Marke, eine Botschaft, eine Kundenerfahrung."

Zustimmung der Arbeitnehmergremien noch ausstehend

Diese Planungen stellen den derzeitigen Stand der Überlegungen im Münchner Versicherungskonzern dar. Einschränkend wird darauf hingewiesen, dass sämtliche Vorhaben derzeit "unter dem Vorbehalt der Ergebnisse der mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungsgremien noch zu führenden Gespräche" stehen.

Operations-Vorstand De Ferrari geht

Im Zuge der Veränderungen werde Vorstand Fabio De Ferrari, seit Oktober 2018 Chief Operating Officer (COO) der Allianz Deutschland AG, zum 31. März 2021 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand der Allianz Deutschland AG ausscheiden und den Konzern verlassen.

De Ferrari habe die Transformation von Operations entscheidend vorangetrieben. Laut Allianz Deutschland Vorstandschef Klaus-Peter Röhler zählen dazu u.a. "die Modernisierung der IT-Landschaft durch erfolgreiche Initialisierung des Decommissioning-Programms sowie flächendeckende Etablierung der agilen Softwareentwicklung". De Ferrari habe "wichtige Grundlagen geschaffen, von denen wir auch in der internationalen Zusammenarbeit, zum Beispiel beim Allianz Customer Model, profitieren".  (kaf)

Die bisherigen Zentralfunktionen der Allianz Deutschland werden komplett neu zugeordnet, Produkte sollen künftig international einsetzbar sein.
© Foto: Allianz
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