Lediglich um 1,3 Prozent sank der Gesamtumsatz des Allianz-Konzerns im Jahr 2020. Am Ende standen 140 Milliarden Euro zu Buche. Das operative Ergebnis von 10,8 Milliarden Euro beinhaltet negative COVID-19-Effekte von 1,3 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss sank 2020 um 14,0 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Zum Jahresende stand dennoch eine bemerkenswert starke Solvency-II-Kapitalquote von 207 Prozent, was den Vorstand dazu veranlasste, eine gegenüber dem Jahr davor unveränderte Dividende von 9,60 Euro je Aktie vorzuschlagen.
Konzern visiert 12 Mrd. Euro-Ergebnis für 2021 an
Insbesondere der im Vergleich zu 2019 stabile Gesamtumsatz im vierten Quartal 2020 und das in diesem Zeitraum sogar um 8,2 Prozent gestiegene operative Ergebnis trugen zu der Dividenden-Entscheidung maßgeblich mit bei, obwohl der auf die Anteilseigner in Q4 entfallende Quartalsüberschuss leicht um 2,2 Prozent sank. Als operatives Jahresziel wurde für 2021 ein Ergebnis von 12,0 Milliarden Euro ausgegeben – "plus oder minus 1 Milliarde Euro". Einstimmig beschlossen wurde durch den Aufsichtsrat außerdem eine eine – allerdings nicht näher konkretisierte – Gehaltserhöhung für Konzern-Chef Oliver Bäte, dessen Leistungen sowohl "Kunden als auch Mitarbeiter" überzeugt hätten, wie es Bäte‘s Amtsvorgänger, der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende Michael Diekmann, am Freitag formulierte.
"Alle Geschäftsbereiche robust"
So viel zu den zusammenfassenden Zahlen der Allianz für 2020. Besonders stellte
der weltweit tätige Konzern auch seine "Widerstandsfähigkeit" heraus, die er im Umfeld einer "beispiellosen Gesundheitskrise und anhaltenden Niedrigzinsen bewiesen" habe. Die finanzielle Leistung sei "über alle Geschäftssegmente hinweg bemerkenswert robust" gewesen, "obwohl die COVID-19-Pandemie ihre Spuren in den Finanzergebnissen hinterließ".
Schaden- und Unfallsparte landet im "Zielkorridor-Mittelfeld"
Insbesondere in den gewerblichen Sparten des Schaden- und Unfallgeschäftsbereichs habe man das gespürt. Das operative Ergebnis bei Schaden und Unfall sank im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis wurde durch Corona vor allem in den gewerblichen Sparten, ferner durch höhere Schäden aus Naturkatastrophen und einen geringeren Beitrag aus dem Abwicklungsergebnis stark beeinträchtigt, wie verlautbart wurde. Teilweise konnten Rückgänge noch durch eine Verbesserung der Kostenquote ausgeglichen werden. Allerdings war gleichzeitig auch das Kapitalanlageergebnis rückläufig.
Combined Ratio soll auf 93 Prozent sinken
Die Schaden-Kosten-Quote stieg im Jahr 2020 um 0,8 Prozentpunkte auf 96,3 Prozent.
Trotz alledem habe der Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung ein operatives Ergebnis "im Mittelfeld des Zielkorridors erwirtschaftet, wenn man die Verluste im Zusammenhang mit COVID-19 ausklammert", sagte Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE. Für 2021 erwartet er nach eigenem Bekunden "deutliche Fortschritte in Richtung einer Schaden-Kosten-Quote von 93 Prozent". Er verhehlte dabei nicht, dass man dafür bei der "Zeichnungsdisziplin und stetigen Produktivitätsverbesserungen" nicht nachlassen dürfe.
Starkes 4. Quartal rettete Jahresergebnis
Im vierten Quartal 2020 sank der Gesamtumsatz in der Schaden- und Unfallversicherung auf 12,7 Milliarden Euro gegenüber 13,1 Mrd. Euro noch in 2019. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte betrug das interne Wachstum damit -3,5 Prozent, getrieben von Allianz Partners, Italien und Euler Hermes. Trotz der bereits mehrfach benannten, negativen COVID-19-Effekte und des rückläufigen Umsatzvolumens sei das operative Q4-2020-Ergebnis im Vergleich zu 2019 um 2,4 Prozent auf 881 Millionen Euro gestiegen. Grund dafür war laut Allianz "ein deutlich höheres versicherungstechnisches Ergebnis". Insgesamt verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote im vierten Quartal 2020 um 2,2 Prozentpunkte auf 97,4 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. (haf)