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Elementarschadenabwicklung: Zusammenspiel auf Top-Niveau

15.01.2024 05:05 Uhr | Lesezeit: 8 min
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In der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 2023 ­ereignete sich am italienischen Gardasee ein folgenschwerer Hagelsturm.
© Foto: gettyimages/Dominic Kurz Photography

Das abgelaufene Jahr bleibt der Kfz-Versicherungswirtschaft vor allem wegen seiner Elementarschäden in Erinnerung. Neben der hohen Frequenz und Schwere der Sturmfolgen war vor allem die Verteilung der Massenschadenereignisse außergewöhnlich: Von Berlin bis Bayern, also großflächig über die ganze Bundesrepublik verstreut, mussten Sammelbesichtigungs-Stationen zusammen mit professionellen Dienstleistern eingerichtet werden.

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Trotz der Vielflächigkeit der Hagelereignisse in 2023 stellten vor allem die Unwetterfolgen am Gardasee einebesondere Herausforderung dar: Alleine die Allianz Autoversicherung musste mehr als 2.000 teilweise schwer beschädigte Fahrzeuge mitten in der Haupturlaubszeit entschädigen. Um Zeitraum von Juni bis September wurden dem Münchner Versicherer sogar 60.000 Hagelschäden an versicherten Fahrzeugen gemeldet, die an 30 Standorten deutschlandweit begutachtet und – soweit möglich – repariert wurden.

2.000 Schäden in wenigen Stunden

Eines der herausforderndsten Szenarien entwickelte sich am Abend des 24. Juli 2023 in der norditalienischen Urlaubsregion rund um den Gardasee. Als Teil einer extremen Unwetterserie, die rund eine Woche anhielt, formierte sich eine Superzelle im italienischen Aostatal und zog mehrere hundert Kilometer über Mailand hinweg nach Osten. Hagel in Tennisballgröße und Starkregen hinterließen dabei eine Schneise der Verwüstung vor allem am südlichen Ufer, wo traditionell viele deutsche Urlauber Campingplätze und Hotels besuchen. In einer Nacht entstanden dort mehr als 2.000 Schäden an bei der Allianz versicherten Kraftfahrzeugen. Die Totalschadenquote durch zertrümmerte Front- und Heckscheiben lag bei rund einem Drittel. Auch entlang der Autobahn A4 stand eine Vielzahl beschädigter Fahrzeuge.

Herausforderung Rücktransport

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Rund 150 ­vom Gardasee-Hagel betroffene ­Fahrzeuge und Campinganhänger wurden von Copart aus Norditalien auf den Vermarktungsplatz im ost­bayerischen Pilsting rücküberführt, um dort vom Allianz Schadenaußendienst besichtigt werden zu können.
© Foto: Copart

Zusätzlich zur Ausnahmesituation nach einem schweren Hagelunwetter war die Lage für die Betroffenen besonders emotional: Statt sich im Familienurlaub zu entspannen, galt es, die Besichtigung und Reparatur der entstandenen Schäden zu organisieren, Rückreisen und Mietwägen zu buchen etc.. Simone Goos, Leiterin Schadenaußendienst der Allianz-Versicherungs-AG, organisierte eines der zuständigen Teams und blickt zurück: "Massenschäden in der Hauptferienzeit im benachbarten Ausland stellen immer eine besondere Herausforderung dar. Bei dem Hagel am Gardasee kam erschwerend dazu, dass sehr viele Fahrzeuge nach dem Ereignis nicht mehr fahrbereit waren. Diese mussten zurück nach Deutschland transportiert werden, um die entstandenen Schäden effektiv besichtigen zu können."

Individueller Kundenservice

Dazu kam die Betreuung der Kunden vor Ort je nach persönlicher Situation und Verfassung: "Manche Urlauber waren gerade erst angekommen und wollten ihre Ferien fortsetzen. Ihnen wurden Ersatzfahrzeuge zur Verfügung gestellt, während die Schadenabwicklung ins Laufen kam. Andere Touristen standen ohnehin kurz vor der Heimreise oder waren nach dem Schock des Unwetters nicht mehr in Ferienstimmung. Je nach Wohnort und abgeschlossener Deckung wurden für diese Kunden Bahnreisen oder Flugtickets zur Verfügung gestellt, um sicher nach Hause zu kommen", beschreibt Goos die vielfältigen Hilfestellungen der Allianz.

Copart-Flächen zur Verfügung ­gestellt

Notwendig war also eine logistische Höchstleistung, die man gemeinsam mit Systempartner Copart und weiteren Logistikunternehmen der Allianz-Partners in Angriff nahm. Etwa 150 Pkw und Wohnwägen wurden auf Fahrzeugtransporter geladen und ins etwas mehr als 500 Kilometer entfernte Pilsting in Ostbayern verbracht.

Den dortigen Vermarktungsplatz von Copart inklusive einer Halle vor Ort nutzte der Schadenaußendienst der Allianz in den folgenden Tagen und Wochen zur genauen Bestimmung der Schadenhöhe. Nur leicht betroffene Fahrzeuge wurden direkt in Pilsting von Hagelschaden-Dienstleistern instand gesetzt, schwerer beschädigte Pkw und Wohnmobile von Allianz-Partnern in Heimatwerkstätten der Kundinnen und Kunden transportiert, um dort repariert zu werden.

Fullservice für Totalschäden

Rund ein Drittel der am Gardasee von Hagel und Sturm betroffenen Fahrzeuge war laut den Kfz-Sachverständigen so stark beschädigt, dass eine Instandsetzung aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht mehr sinnvoll war. Für diese Fälle bot Copart mit der Wiederbeschaffungsregulierung eine besondere Dienstleistung an: "Kunden mit Totalschäden konnten sich auf Wunsch für den Komplettservice entscheiden. Sie gaben Fahrzeugschlüssel und -papiere ab, erhielten den aktuellen Marktwert erstattet und konnten sich auf die Suche nach einem neuen fahrbaren Untersatz machen. Copart meldete die hagelbeschädigten Kundenfahrzeuge ab und kümmerte sich im Anschluss direkt in Pilsting um deren Vermarktung", erläutert Simone Goos das Full-Service-Konzept im Auftrag der ­Allianz Autoversicherung.

Für alles eine Lösung

Während die Regulierung der entstandenen Hagelschäden von der Teilkaskoversicherung übernommen wurde, ist der Rücktransport von Fahrzeugen aus dem Ausland eigentlich eine Schutzbriefleistung, so Simone Goos. "Rund zehn Prozent der Versicherungsnehmer ohne die notwendige Abdeckung nutzten den gemeinsamen Service der Allianz und ­Copart auf Kulanzbasis."

Auch für Wertgegenstände, die in der Hektik im Fahrzeug zurückgelassen worden waren, fand sich eine Lösung im Sinne der Kunden: Copart-Mitarbeiter verpackten die Fundstücke sicher in Kartons, und diese wurden im Anschluss von Transportdienstleistern abgeholt und zu den Versicherungsnehmern gebracht. Andere Allianz-Kunden aus der Region besuchten den Vermarktungsplatz in Pilsting, um ihren persönlichen Besitz in Empfang zu nehmen und sich im Totalschadenfall von ihrem Familienfahrzeug zu verabschieden.

Statements der Verantwortlichen

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© Foto: Copart (1), Walter K. Pfauntsch (2)

Dr. Lucie Bakker, Vorständin Schaden bei der Allianz Versicherungs-AG: "Nach den Elementarereignissen am Gardasee wurde besonders eindrucksvoll umgesetzt, wie wir bei der Allianz uns Schadenabwicklung im Sinne unserer Versicherungsnehmerinnen und -nehmer vorstellen: mit Fokus auf Qualität, Schnelligkeit und höchster Kundenzufriedenheit."

Kai Siersleben, Geschäftsführer Copart Deutschland GmbH (mi.): "Die Zusammenarbeit mit der Allianz war uns wie immer eine große Freude! In so einem Fall müssen im Interesse der Kunden schnelle und unbürokratische Lösungen gefunden werden. Da die Allianz und Copart seit Jahren ein eingespieltes Team beim gemeinsamen Service rund um die Totalschadenabwicklung sind, konnten wir hier besonders schnell auf gemeinsame und bewährte Prozesse zurückgreifen. Es sind diese unerwarteten Notfälle, in denen Partner erkennen, wie stark ihre Zusammenarbeit ist."

Stefan Artz, Leitungsbereichsleiter Kraft Schaden, Allianz Versicherungs-AG (r.): "In diesem besonderen Jahr hat sich wieder gezeigt, wie wichtig erstklassige Teams in der Allianz und bei unseren Partnern sind. Sowohl Kundinnen und Kunden wie auch unsere Vermittler haben uns dies bestätigt. Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten."

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