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Drei Jahre nach der Ahrtalflut: Versicherer bestärken Forderung nach Klimafolgenanpassung

21.06.2024 16:07 Uhr | Lesezeit: 3 min
Anja-Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV
Anja-Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, wiederholte aktuell die aus Sicht der Versicherer bestmöglichen Schutzmaßnahmen vor Naturkatastrophen.
© Foto: GDV

Drei Jahre nach der Ahrtalflut zeigt sich, dass der Wiederaufbau weit fortgeschritten ist. Aber wie auch an vielen anderen Orten in Deutschland ist das Ahrtal immer noch nicht gegen Wetterextreme geschützt.

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Drei Jahre nach der Ahrtal-Flut zeigt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Ort der Katastrophe die Folgen fehlender Klimafolgenanpassung auf. "Wir sehen hier, dass viel gebaut und saniert wurde. Aber wie viele andere Orte in Deutschland ist das Tal heute immer noch wenig geschützt. In vielen Regionen in Deutschland liegen Extremwetter-Katastrophen auf Wiedervorlage", sagte Anja-Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, bei ihrem Besuch in Bad Neuenahr

Wirksamer Hochwasserschutz erforderlich

Vor der gestrigen Entscheidung über eine Pflichtversicherung für Elementarschäden (siehe auch unsere heutige Erstmeldung) bestärkten die Versicherer daher ihre Forderung nach Klimafolgenanpassung und Hochwasserschutz. Eine alleinige Elementarschaden-Pflichtversicherung reicht aus Sicht der Versicherer nicht aus: "Naturkatastrophen verschonen Häuser doch nicht, nur weil sie versichert sind. Es kommt darauf an, die Menschen und ihren Lebensraum vor Wetterextremen zu schützen", sagte Käfer-Rohrbach.

5 konkrete Assekuranz-Forderungen

Die Versicherer legen aktuell erneut ihren Forderungskatalog für umfassenden Naturgefahrenschutz vor, auf den sie im Prinzip bereits seit mehreren Jahren beharren, ohne dass der Gesetzgeber bisher nachhaltige Eckpfeiler geschaffen hätte.

Unabhängig von der zukünftigen Ausgestaltung einer Versicherungslösung, ob Pflicht oder nicht, sollten nach Auffassung der Versicherer die fünf wichtigsten Punkte berücksichtigt werden:  

1. Bundesweites Naturgefahrenportal für transparente und offene Information über Risiken, Gefahren und Möglichkeiten der Prävention für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer.

2. Bestehende Regelwerke zu Prävention und Klimafolgenanpassung konsequent anwenden, Schutzmaßnahmen vortreiben und hinreichend finanzieren.

3. Anpassungen in der Gesetzgebung in Bezug auf klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren.

4. Konsequenter Baustopp für Neubauten in Überschwemmungsgebieten.

5. Entsiegelung von Flächen.

Probleme beim Hochwasserschutz 

Auch Holger Schüttrumpf, Professor am Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen, sieht erheblichen Verbesserungsbedarf beim Hochwasserschutz auf allen Ebenen: "Wir müssen insbesondere die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen beschleunigen. Einen Stillstand können wir uns eigentlich nicht leisten", so Schüttrumpf.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch Cornelia Weigand, Landrätin von Ahrweiler: "Die Flut 2021 hat gezeigt, dass der Katastrophenschutz in der gesamten Bundesrepublik auf allen Ebenen deutlich verbessert werden muss. Wichtig ist zudem vor allem Prävention in Form von baulichem Hochwasser- und Starkregenschutz sowie Maßnahmen zu Eigenvorsorge."

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