Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dringt darauf, dass Tesla seine "Supercharger"-Schnelladesäulen für alle Elektroautos freigibt. "Ich bin mit Herstellern wie Tesla im direkten Gespräch, um zu erreichen, dass die Bestandsinfrastruktur, zum Beispiel Tesla Supercharger, auch für andere Hersteller geöffnet wird", sagte der CSU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es gäbe dafür zwar technische Fragen zu klären, "aber ich erwarte, dass wir zu einer Lösung kommen".
Von Tesla gab es am Mittwoch zunächst keine Reaktion. Der amerikanische Elektroauto-Hersteller baut seit Jahren sein Netz von Ladesäulen unter anderem in Europa aus.
Scheuer schwebt auch ein einheitliches Bezahlsystem für das Aufladen von Elektroautos vor, am besten per Smartphone. Zugleich rief er im "NOZ"-Interview die Autobauer auf, die Suche nach Ladesäulen zu verbessern. "Es braucht eine hohe Intelligenz im Fahrzeug und die Verknüpfung mit Echtzeitdaten sowie die anbieterübergreifende Datenverknüpfung, damit die für den Wagen und die Strecke optimale Ladesäule angesteuert wird. Es kann ja nicht sein, dass man unterwegs selbst am Smartphone seinen Charger suchen muss."
Die Anbieter stünden auch in der Pflicht, für mehr Transparenz bei den Preisen an den Ladesäulen zu sorgen - "schon allein, um Preisvergleiche mit einem Benziner oder Diesel zu ermöglichen". Er stehe in Verhandlungen mit dem Wirtschaftsministerium, damit es vorangehe. Aktuell wird kritisiert, dass Fahrer von Elektroautos einen schlechten Überblick hätten, wo das Aufladen günstiger sei - anders als etwa bei Benzinpreis-Apps.
Gorgs Siegfried