Eine Million Elektroautos bis 2020 – dieses Ziel hatte die Bundesregierung aufgerufen. Doch selbst unter sehr optimistischen Bedingungen ist nur noch die Hälfte zu erreichen, prognostiziert die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PwC). Auch die seit Anfang Juli ausgelobte Kaufprämie ändert daran wenig.
So geht PwC-Autofacts davon aus, dass am Ende des Jahrzehnts rund 500.000 Elektro- und Plug-in-Fahrzeuge hierzulande zugelassen sein werden. Derzeit sind es laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rund 40.000. Dabei basiert die Berechnung der Analysten bereits auf der Annahme, dass die Neuzulassungen dieser Fahrzeuge in den nächsten Jahren deutlich zunehmen werden: um knapp 900 Prozent zwischen 2016 und 2020. In den ersten sieben Monaten des Jahres ist die Nachfrage nach E-Autos aber sogar zurückgegangen (minus acht Prozent). Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride stiegen um rund 20 Prozent.
Die zur Förderung der Elektromobilität seit Anfang Juli ausgelobte Kaufprämie für E-Autos (4.000 Euro) und Plug-in-Hybride (3.000 Euro) trägt bisher wenig zum Boom dieser Fahrzeuge bei, in den ersten vier Wochen wurden lediglich knapp 1.800 Anträge gestellt. Insgesamt reicht die bis längstens 2019 erhältliche Prämie für 300.000 bis 400.000 Autos.
Preisunterschied schmilzt
Als Gründe für die geringe Nachfrage nennen die Berater neben der nicht flächendeckenden Ladeinfrastruktur (rund 5.800 Ladepunkte in Deutschland) die geringe Reichweite und die höheren Preise der Fahrzeuge. Der wird durch den sogenannten "Umweltbonus" etwas relativiert: Laut PwC schmilzt der Preisunterschied zwischen Verbrenner und E-Auto in der Kompaktklasse durch die Förderung von 13 auf drei Prozent.
Dass die Elektromobilität trotzdem noch Fahrt aufnehmen könnte, liegt nach Ansicht der Experten auch daran, dass in den nächsten Jahren diverse neue, elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt kommen: PwC prognostiziert den Produktionsstart von 97 neuen Elektro- und 183 neuen Plug-in-Varianten bis 2020. (sp-x)
Frank Oesterle
Christian Saß
Matthias
Duesendaniel