Trotz des bisher mauen Interesses rechnet der Branchenverband VDA noch mit einem Erfolg der Kaufprämie für Elektroautos. "Die Dynamik im Markt wird sich Schritt für Schritt entfalten", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. In den nächsten Monaten kämen weitere neue E-Modelle deutscher Hersteller auf den Markt. "Mit einer langsam ansteigenden Hochlaufkurve war also zu rechnen."
Einen Monat nach dem Start der Kaufprämie sind beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erst 1.791 Anträge eingegangen. Aus dem Topf, der insgesamt mit 1,2 Milliarden Euro gefüllt ist, wurden bisher lediglich rund 6,6 Millionen Euro angefordert.
"Da der Umweltbonus gerade einmal seit vier Wochen beantragt werden kann, sollte man noch ein paar Monate abwarten, bevor man ein erstes Fazit zieht", sagte Wissmann. Der Blick auf andere Märkte wie China oder Norwegen zeige, dass Startimpulse die Nachfrage steigerten. Damit der Markt in Deutschland stärker wachse, sei auch der Aufbau der Ladeinfrastruktur erforderlich. Die Bundesregierung habe dazu die richtigen Beschlüsse gefasst. Das Konzept der großen Koalition sieht den Ausbau des Ladenetzes für 300 Millionen Euro vor.
Verbraucher, aber auch Firmen, Stiftungen und Vereine können seit Anfang Juli den sogenannten Umweltbonus für Elektroautos beantragen. Die Förderung gilt rückwirkend für Fahrzeuge, die seit dem 18. Mai gekauft wurden. Für reine Elektrowagen mit Batterie gibt es 4.000 Euro. Für solche Modelle gingen 1.194 Förderanträge ein. Bei Hybridautos, die per Stecker geladen werden und einen ergänzenden Verbrennungsmotor haben, sind es 3.000 Euro. Bund und Hersteller teilen sich die Kosten. Der Bund rechnet damit, dass dank der Förderung etwa 300.000 E-Autos gekauft werden. Zu Beginn dieses Jahres gab es erst 25.500 reine "Stromer" plus 19.000 Hybrid-Autos auf deutschen Straßen. (dpa)
K.-H. Scherer
Michael Kühn
Kurbelwellenfan