Der Prüfkonzern Dekra hat sich für die Einführung so genannter Wechselkennzeichen für Autos ausgesprochen. Damit könnten wichtige Impulse für die Verbreitung umweltfreundlicher Fahrzeuge gegeben werden, sagte Vorstandsmitglied Clemens Klinke am Freitag auf der Automesse AMI in Leipzig.
Ohne Wechselkennzeichen könnten es sich die meisten Menschen nicht leisten, neben einem für langstreckentauglichen noch ein zweites, speziell für den Stadtverkehr geeignetes Fahrzeug anzuschaffen - beispielsweise ein Elektroauto. Ein Wechselkennzeichen kann je nach Bedarf an verschiedenen Fahrzeugen angebracht werden.
Wie stark Eco-Autos den Verbrauch unter Praxisbedingungen senken, haben die Sachverständigen jetzt bei Verbrauchsmessfahrten untersucht. Features wie Start-Stopp-Automatik, lange Achs-/Getriebeübersetzung, verbesserte Aerodynamik & Co. verringern demnach den Spritkonsum unter Alltagsbedingungen um bis zu 7,7 Prozent. Größere Einsparpotenziale ergeben sich laut Prüfdienst, wenn Technik mit Fahrweise kombiniert, und das Auto schon beim Kauf eng an das Nutzungsprofil des Fahrers anpasst wird. Ein Spritspar-Training senke die Kraftstoffkosten im Schnitt um zehn bis 20 Prozent, hieß es.
Fahrzeuge mit und ohne Spritspartechniken im Praxistest
Beim Test traten die Spar-Versionen von Opel Insignia, VW Passat und Mercedes S-Klasse gegen Standardmodelle an. Auf einem 114 Kilometer langen Rundkurs, der zu je einem Drittel durch Stadtverkehr, über Landstraßen und Autobahnen führte, verbrauchten die Effizienz-Modelle laut Dekra weniger Kraftstoff als die Standardausführungen. Mit einer Einsparung von 0,3 bis 0,7 Litern pro 100 Kilometer sei die Differenz allerdings geringer ausgefallen als vom Hersteller angegeben. Konnten die Standardfahrzeuge den jeweiligen EG-Verbrauch unterbieten, verfehlten die Eco-Fahrzeuge die Normwerte knapp. Der Aufpreis für das Spritspar-Paket lasse sich im günstigsten Fall in vier Jahren mit einer Fahrleistung von rund 26.000 Kilometern amortisieren, so die Dekra-Experten. (dpa/se)