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NRW-Verwaltungsrichter: Keine Fahrverbotszone in Köln

12.09.2019 09:03 Uhr
NRW-Verwaltungsrichter: Keine Fahrverbotszone in Köln
Eine Fahrverbotszone in Köln ist vom Tisch - aber es sind Sperrungen von Straßen möglich.
© Foto: picture alliance/Christian Ohde/chromorange

Ein großflächiges Dieselfahrverbot wird es in Köln nicht geben. Ganz kommt die Millionenstadt aber wohl nicht an Straßensperrungen vorbei. Denn das höchste NRW-Verwaltungsgericht hat strenge Vorgaben für die Luftreinhaltung gemacht.

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Eine Fahrverbotszone für Dieselfahrzeuge in Köln ist vorerst vom Tisch. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hält streckenbezogene Fahrverbote für vier besonders belastete Straßen in der Millionenstadt für ausreichend. Das Gericht entschied am Donnerstag, dass der aktuelle Luftreinhalteplan rechtswidrig ist und nach derzeitigem Stand darin Streckenfahrverbote aufgenommen werden müssen. Damit wich das OVG vom Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts ab, das eine Fahrverbotszone für erforderlich hielt. In der Sache wies das Gericht aber die Berufung des Landes NRW gegen das Kölner Urteil ab. Das kann aber noch vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen.

Fahrverbote hält das Gericht nach den bisherigen Prognosen und Messwerten für den Clevischen Ring, die Justinianstraße, die Luxemburger Straße und den Neumarkt in der Innenstadt für erforderlich. Es seien keine anderen Maßnahmen ersichtlich, um den geltenden Grenzwert "zumindest im Jahr 2020 einzuhalten".

Welche Straßenabschnitte in Köln gesperrt werden und welche Fahrzeuge von Verboten ausgenommen werden sollen, müsse die Bezirksregierung Köln entscheiden, urteilte das Gericht. Es müsse dabei auch die Folgen des Ausweichverkehrs prüfen.

Messwerte gingen stärker zurück als erwartet 

Das Land NRW sieht aber gute Chancen, Fahrverbote zu vermeiden. "Die Einführung von Fahrverboten muss geprüft werden, das heißt aber noch lange nicht, dass sie auch tatsächlich kommen", sagte der Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, Heinrich Bottermann. Die Messwerte an den betroffenen Straßen gingen stärker zurück als erwartet.

Die Luftverschmutzung in Köln ist seit langem deutlich zu hoch. Laut EU-Grenzwert dürfen es im Jahresmittel nur 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter sein, an einigen Stellen der Stadt ist man von dieser Grenze weit entfernt: Am schlimmsten sieht es am rechtsrheinischen Clevischen Ring aus, dort wurden 2017 62 Mikrogramm gemessen. Ein Jahr später sank der Wert auf 59 Mikrogramm.

Auch der überarbeitete Luftreinhalteplan für die Millionenstadt, der am 1. April in Kraft getreten war, verzichtet bisher auf ein Dieselfahrverbot. Die Stadt will die Luftverschmutzung mit anderem Maßnahmen senken: So gilt seit dem vergangenen Monat in der Kölner Innenstadt ein Durchfahrverbot für Lastwagen, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen. Die Dieselbusse der Kölner Verkehrsbetriebe werden mit Katalysatoren ausgerüstet, die den Stickstoffdioxidausstoß um mindestens 85 Prozent senken sollen. (dpa)

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KOMMENTARE


hubertkrischer

12.09.2019 - 17:47 Uhr

Die Wende zur mittelfristigen automobilen Zukunft muß her, da gehe ich mit den Verantwortlichen konform. Aber anstatt mit punktuellen Fahrverboten Pendler zu drangsalieren, die dann auf Nebenstraßen andere Anwohner Lärm- und Abgas belästigen, gehört doch eigentlich ein ganzheitliches Konzept auf den Tisch. Es ist doch völlig absurd, einfahrendePendler bestrafen zu wollen, die Geld verdienen müssen und darüberhinaus die Wirtschaft ankurbeln. Dummerweise sind heute viele Großstädte mit ihren Arbeitsplätzen, die „Motoren“ ganzer Länder. Das dies Zeit und Geld benötigt ist klar, aber hier haben auch alle Stadt- und Landesväter tief geschlafen. Leider haben sich Automobilindustrie und Regierung von einer fragwürdigen Organisation namens DUH in eine akute Sackgasse treiben lassen bzw. tun es immer noch.


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