Die EU-Kommission will die CO2-Emissionsnormen für neue schwere Nutzfahrzeuge verschärfen. Dazu liegt nun aus Brüssel ein Verordnungsvorschlag vor, zu dem der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) eine aktuelle Stellungnahme abgegeben hat.
"Wir begrüßen die Überarbeitung der CO2-Normen für schwere Nutzfahrzeuge im Einklang mit den europäischen 'Fit-for-55'-Zielen", sagte ZDK-Hauptgeschäftsführer Kurt-Christian Scheel einer Verbandsmitteilung zufolge. "Diese Ziele lassen sich jedoch nur erreichen, wenn dabei alle verfügbaren CO2-neutralen und CO2-reduzierenden Antriebe und Kraftstoffe in Betracht gezogen werden."
Neben Maßnahmen zur Elektrifizierung und Hybridisierung zählt das Kfz-Gewerbe dazu insbesondere auch klimaneutral oder klimaschonend erzeugte synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff sowie regenerative Biokraftstoffe. Nach Ansicht des ZDK sollte die Anrechenbarkeit von CO2-neutralen und CO2-reduzierenden Kraftstoffen auf Basis einer gesamtheitlichen Betrachtung der realen CO2-Bilanz dieser Kraftstoffe erfolgen.
Herstellung und Infrastruktur für grüne Kraftstoffe fördern
"Für die Herstellung dieser grünen Kraftstoffe müssen auch starke und wirksame Anreizmechanismen geschafft werden", so Scheel weiter. "Ebenso ist es notwendig, die für den Aufbau erforderlichen Infrastrukturen zu fördern." Dazu zählten zum Beispiel Elektrolyse-Anlagen, öffentliche Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge sowie ein öffentliches Ladenetz.
Eine weitere Forderung ist, bei den Rahmenbedingungen für die CO2-Emissionsnormen die tatsächlichen Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von neu typgenehmigten Fahrzeugen (cradle-to-grave) zu berücksichtigen. "Die Betrachtungen von der Kraftstofferzeugung bis zum Tanken (well-to-tank) zeigen nicht die tatsächlichen CO2-Emissionen auf und sollten daher ausgeweitet werden", betonte Scheel.