Die Zahl der Sicherheitschecks und Rückrufe in Deutschland ist 2015 deutlich angestiegen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch mitteilte, gab es im vergangenen Jahr 711 Produktsicherheitsuntersuchungen von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen (2014: 571). In den Jahren 2010 bis 2012 lag das Niveau noch bei etwa 410 Untersuchungen. Seither ist das Volumen kräftig gestiegen.
Zwar führt nicht jede vom KBA durchgeführte Untersuchung zu einem Rückruf, doch auch deren Anzahl ist weiter gestiegen. So mussten die Hersteller 2015 insgesamt 326 Rückrufaktionen durchführen, 2014 waren es noch 235 gewesen. Mehr als 50 Prozent der Rückrufe (178) wurden wegen der Schwere des Mangels überwacht (2014: 128). Dies geschieht auch bei einer "geringen Eintrittswahrscheinlichkeit eines mangelbedingten, plötzlich auftretenden, unabwendbaren Schadensereignisses beziehungsweise großem Gefährdungspotenzial".
Zur Beseitigung der Mängel benachrichtigt das KBA die betroffenen Fahrzeughalter. Im Jahr 2015 wurden dafür 1,65 Millionen Halterdaten aus dem Zentralen Fahrzeugregister ermittelt. Im Jahr 2010 war die Millionengrenze mit 1,2 Millionen Halteranschriften zur Durchführung von insgesamt 185 Rückrufaktionen erstmals überschritten worden. "Dieser Vergleich verdeutlicht, dass die Anzahl betroffener Fahrzeuge nicht proportional zur Anzahl der Rückrufe steigt", so das KBA. Rückrufe von Volumenherstellern führten häufig zu einer höheren Anzahl betroffener Fahrzeuge.
Führt eine überwachte Rückrufaktion selbst nach mehrmaliger Aufforderung nicht zur vollständigen Mangelbeseitigung, kommt es zu Betriebsuntersagungen. Dann werden die mangelbehafteten Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen. 2015 kam dies 7.528 Mal vor. Das waren weniger Fälle als in den Vorjahren. (se)
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