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Dobrindt: "Schlagkräftige Maßnahmen" gegen Abgas-Tricksereien

18.02.2016 09:26 Uhr
Alexander Dobrindt: "Der Versuch von Manipulation bleibt nicht unentdeckt"
© Foto: picture alliance/dpa

Offengelegte Motorsoftware, wechselnde Prüfdienste, unangekündigte Kontrollen – aus Sicht von Verkehrsminister Dobrindt wird das helfen, Manipulationen von Herstellern künftig zu unterbinden.

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Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt setzt auf eine abschreckende Wirkung der geplanten strengeren Abgaskontrollen als Lehre aus dem VW-Skandal. "Das sind schlagkräftige Maßnahmen, damit jedem auch zukünftig klar ist: Der Versuch von Manipulation bleibt nicht unentdeckt", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde im Bundestag. Herstellern solle vorgeschrieben werden, Motorsoftware beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) offenzulegen. Technische Prüfdienste sollen sich bei Autobauern abwechseln. In "Anti-Schadstoff-Dopingests" sollen unangemeldet zugelassene Wagen kontrolliert werden. Dafür sollen staatliche Prüfstände entstehen.

Volkswagen teilte unterdessen mit, knapp drei Wochen nach Beginn der ersten Rückrufaktion sei mehr als die Hälfte der betroffenen Amarok-Modelle umgerüstet. Bis Donnerstag seien rund 4.300 Exemplare des Pick-Ups mit einer neuen Motorsteuerungs-Software ausgestattet worden, sagte ein VW-Sprecher am Donnerstag in Wolfsburg. Damit komme man "planmäßig voran". Deutschlandweit sind rund 8400 Amarok von dem Rückruf betroffen, weil ihre Motoren mehr Stickoxid produzieren als erlaubt. Mittels einer verbotenen Software hatte Volkswagen weltweit bei mehr als elf Millionen Diesel-Fahrzeugen die Abgaswerte in Tests nach unten korrigiert.

Voraussichtlich in der neunten Kalenderwoche will VW mit dem Passat das erste Volumen-Modell in die Werkstätten zurückrufen. Für die 1,2 Liter, 1,6 Liter und 2,0 Liter-Motoren des Typs EA 189 ist ein Software-Update vorgesehen. VW beziffert die Arbeitszeit auf rund 30 Minuten. Dies habe sich bei der Nachrüstung des Amarok bestätigt, sagte der VW-Sprecher. Beim 1,6 Liter-Motor muss zusätzlich ein sogenannter Strömungsgleichrichter im Ansaugtrakt eingebaut werden. Die Umrüstung soll knapp 45 Minuten dauern.

Im Bundestag warf die Opposition Dobrindt erneut Zögerlichkeit und Intransparenz beim Aufklären vor. Die von ihm eingesetzte Untersuchungskommission sei eher eine Beratungskommission, kritisierte Linke-Verkehrsexperte Herbert Behrens. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sprach von einem "gigantischen Industrie- und Umweltproblem". Dobrindt wies Vorwürfe einer zu großen Nähe zur Autoindustrie zurück. Die Bundesregierung kläre im Sinne der Kunden, der Wirtschaft und der Beschäftigten auf. (dpa)

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KOMMENTARE


egon samu

19.02.2016 - 09:13 Uhr

"Schlagkräftige Maßnahmen" gegen Betrug am Auto.Ein Beispiel: früher mußte man oft die Anzeigeeinheit ausbauen, um mit der Bohrmaschine die Tachowelle stundenlang zurück zu drehen.Echt mühsam.Heute reicht ein Laptop an OBD2 und nach 10 Minuten ist das Auto "frischer"...Herzlichen Dank an die Politdilettanten, die nur "Zeichen setzen" und lauwarme, nicht mal heiße Luft verbreiten!


Karl-Heinz Scherer

19.02.2016 - 09:30 Uhr

Indes - es fehlt der Glaube: an wirkliche Veränderung und künftige effiziente Kontrollen.


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