Fahren mit Autopiloten auf deutschen Autobahnen wird nach Einschätzung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ab 2020 möglich sein. "In fünf Jahren werden wir hochautomatisierte Systeme serienmäßig haben, die unsere Autos digital über die Autobahn lenken", sagte Dobrindt dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Auf dem Digitalen Testfeld Autobahn an der A 9 bei Ingolstadt sei dazu das neueste Mobilfunknetz mit einer Geschwindigkeitsqualität nahe dem zukünftigen 5G-Standard errichtet worden, sagte der Verkehrsminister. Die fahrenden Autos könnten dort in Echtzeit Daten austauschen. "2016 erweitern wir das Testfeld auf Stadtteile von Ingolstadt", sagte Dobrindt. So könnten Unternehmen auch automatisiertes Fahren im realen Stadtverkehr testen.
Bevor das Auto komplett die Kontrolle übernehmen darf, muss aber das Wiener Übereinkommen über den Verkehr aus dem Jahr 1968 geändert werden. Denn dort ist festgeschrieben, dass jedes Fahrzeug einen Fahrer haben soll.
Kartellamtschef für Kooperationen
Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, unterstützt die Zusammenarbeit deutscher Hersteller bei der Entwicklung selbstfahrender Autos. Er könne sich "gut Standards für einheitliche Batterien, Ladestationen und teilweise auch Software vorstellen, sofern diese Plattformen offen für Wettbewerber bleiben", sagte Mundt der "Rheinischen Post" (Montag). Die Kooperation bei der Entwicklung des Autos der Zukunft sei sinnvoll, um "dieses Feld nicht US-Konzernen wie Google zu überlassen". Zudem sei eine solche Strategie der einzige Weg, um selbstfahrende Elektroautos wirklich zum Massenprodukt zu machen: "Wir haben in Europa ja auch überall die gleichen Steckdosen." (dpa)