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Deutsche Standorte: Beck und Kraft lassen Opel nicht in Stich

25.05.2012 11:03 Uhr
Kurt Beck und Hannelore Kraft
Hannelore Kraft und Kurt Beck wollen sich direkt bei GM für den Erhalt der deutschen Opel-Standorte einsetzen.
© Foto: Axel Schmidt/dapd

Die Landeschefs von Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz wollen sich direkt in der GM-Zentrale für den Erhalt der deutschen Standorte einsetzen. Dort hat die IG Metall eklatante Führungsschwächen ausgemacht.

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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihr rheinland-pfälzischer Kollege Kurt Beck (beide SPD) sind bereit, sich direkt in der Konzernzentrale von General Motors (GM) für den Erhalt der deutschen Opel-Standorte einzusetzen. Kraft habe Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke bei der Betriebsversammlung in Bochum angeboten, ihn bei Gesprächen mit dem GM-Management in Detroit zu unterstützen, sagte ein Sprecher der NRW-Landesregierung am Donnerstag. Konkrete Reisepläne habe die Landeschefin aber nicht. Von Opel gebe es noch keine Reaktion auf das Angebot.

Beck hatte der "Wirtschaftswoche" gesagt, über den Vorschlag Krafts solle Anfang kommender Woche weiter geredet werden. Die NRW-Ministerpräsidentin koordiniere die Bemühungen der vier Ministerpräsidenten mit Opel-Standorten, "weil das Werk in Bochum auch am stärksten betroffen" sei. Neben Kraft und Beck sind dies die Regierungschefs von Hessen und Thüringen, Volker Bouffier und Christine Lieberknecht (beide CDU).

Stracke will am 28. Juni dem Aufsichtsrat ein Konzept zur Opel-Sanierung vorlegen, einschließlich der Pläne für den Standort Bochum. Dort befürchten die Beschäftigten, dass nach 2014 das Aus für das Werk kommt. Bis dahin gilt ein Standort-Sicherungsvertrag. Bis dahin verlangen die Opel-Betriebsräte Alternativkonzepte und überprüfbare Fakten.

Die IG Metall warf dem Management einmal mehr Unfähigkeit vor. "Opel hat im Kern nicht ein Kosten-, sondern ein Führungsproblem", wetterte der Leiter des IG Metall-Bezirks Frankfurt und Opel-Aufsichtsrat Armin Schild. Das Management von GM setze auf Erpressung statt auf eine Gesamtstrategie und spiele die Standorte gegeneinander aus.

Schild verwies auf den Tarifpoker im britischen Werk Ellesmere Port, wo die Arbeitnehmer auf Lohn verzichtet und dafür das Volumenmodell Astra erhalten hatten (wir berichteten). Die Gewerkschaft mache den englischen Kollegen keinen Vorwurf, betonte er. Diese seien in existenzieller Not gewesen: "Diese Not ist eiskalt ausgenutzt worden." GM habe über Wochen allen europäischen Standorten mit Schließung gedroht. Das sei "nackte Erpressung".

"GM rechnet falsch"

Der nordrhein-westfälische IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard warf dem Management vor, nicht ausreichend in neue Modelle investiert zu haben und Opel nach wie vor in Europa einzusperren – und damit den Export in Boom-Märkte wie China zu blockieren. Zudem mache GM schlicht falsche Rechnungen auf, erklärt der Betriebsrat: "Statt nackter Personalkosten müssten auch Marktnähe, Frachtkosten und die Qualität mit dem Siegel 'Made in Germany' berücksichtigt werden." (dpa)

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KOMMENTARE


Frank Fehling

26.05.2012 - 09:24 Uhr

Die Führungskräfte von GM haben in meinen Augen total versagt. Sie tricksen die Werke in Europa gegeneinander aus. Nach dem Mot wer am günstigen Produziert,der bekommt den Zuschlag. Nach Verkauf der Fahrzeuge wird dann bestimmt eine Rückholaktion gestartet wegen Qualitätsmängel und das kostet dem Konzern mehr. Aber das Spielt dann keine Rolle mehr. Den Führungskräften bei GM ist doch alles egal,Hauptsache ihr Gehalt stimmt. Sie haben schon für einen Imageschaden der Marke Opel gesorgt.


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