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"Der Tankrabatt ist nun vertan": Spritpreise steigen immer weiter

08.06.2022 13:17 Uhr | Lesezeit: 3 min
© Foto: Adobe Stock/alexanderuhrin

Die Gründe für den Preisansteig sind vielfältig - Besserung für Pendler und Autofahrer ist nicht in Sicht.

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Die Wirkung der Steuerentlastung auf Kraftstoffe schmilzt immer weiter dahin. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags war Diesel nur noch 5,2 Cent billiger als am Tag vor der Absenkung, teilte der ADAC am Mittwoch mit.

E10 war 20,3 Cent günstiger. Beides bleibt deutlich hinter der Höhe der Steuerentlastungen zurück, die bei Benzin 35,2 Cent betragen, bei Diesel 16,7 Cent. Zudem schickte sich Diesel am Mittwoch an, die Marke von zwei Euro wieder zu übersteigen.

Spritpreis: Unternehmen können "blitzschnell" reagieren

Konkret kostete E10 am Dienstag 1,948 Euro pro Liter. Das sind 0,6 Cent mehr als am Montag. Diesel verteuerte sich um 1,6 Cent auf 1,992 Euro. Allerdings setzte sich der Aufwärtstrend am Mittwochvormittag fort: E10 war rund 1 Cent teurer als im Vortageszeitraum, Diesel rund zwei Cent. Halte dieser Trend an, werde Diesel wohl auch im bundesweiten Tagesdurchschnitt über zwei Euro pro Liter steigen, sagte ein Sprecher.


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Tomaso Duso, Wettbewerbsexperte und Leiter der Abteilung Unternehmen und Märkte im Wirtschaftsforschungsinstitut DIW Berlin, sagte, der Tankrabatt sei von den Mineralölkonzernen und Raffinerien wie erwartet nicht vollständig weitergegeben worden. "Der Grund dafür ist, dass die Raffinerien Marktmacht haben. Das ist nicht unbedingt ein böswilliges Verhalten, sondern das Ergebnis hoher Marktkonzentration bei Raffinerien und Mineralölkonzernen." Wirtschaftswissenschaftler hätten davor gewarnt, die Politik habe es aber nicht hören wollen. "Der Tankrabatt ist nun vertan."

Aral hatte am Dienstag erklärt, man habe die Steuersenkung "vollumfänglich weitergegeben". Sie habe aber keinen Einfluss auf die Preismechanismen des Marktes. Auch der Branchenverband en2x betonte, der Tankrabatt werde weitergegeben. Allerdings seien die Einkaufspreise der Tankstellen massiv gestiegen. "Seit Beginn des Ukrainekriegs und noch mal verstärkt seit Mitte Mai erleben wir einen massiven Anstieg der Produktpreise für Benzin und Diesel auf den europäischen und globalen Märkten", sagte ein Sprecher. Dieser Prozess sei "völlig unabhängig vom deutschen Tankrabatt."

Kartellamt kann keine "Preise auf Knopfdruck senken"

Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, dämpfte im Bayerischen Rundfunk erneut die Erwartungen, Absprachen in der Mineralölbranche nachweisen zu können. Der Markt sei sehr transparent. Dadurch könnten die Unternehmen "blitzschnell" auf Preisänderungen der Konkurrenz reagieren. "Dadurch kann natürlich für die Autofahrer oder Autofahrerinnen der Eindruck entstehen: Das kann nur eine Absprache sein, wenn ich überall ähnliche Preise vorfinde."

Auch das Kartellamt schaut genau auf die Spritpreise, dämpfte die Erwartungen allerdings. "Wir tun unser Möglichstes, um aufzuklären und Transparenz in die Preissetzung der Mineralölkonzerne zu bringen", erklärte Präsident Andreas Mundt. "Weder das Bundeskartellamt noch eine andere Behörde in Deutschland kann aber Preise auf Knopfdruck senken." Hohe Preise und auch das Erwirtschaften von hohen Gewinnen seien nicht verboten.

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KOMMENTARE


Rudi S.

08.06.2022 - 14:25 Uhr

Das Vernünftigste wäre es, das Kartellamt zu schließen, Damit ließen sich wenigstens die Kosten für diese Behörde einsparen. Das das mit den Benzinpreisen passiert, wurde bereits Wochen vorher in der Presse veröffentlicht, aber passiert ist außer Steuerverschwendung nichts. Es ist schon erstaunlich, dass das in anderen europäischen Ländern funktioniert (ich habe in Italien vor einer Woche Super E5 für € 1,71 getankt) nur bei uns hat angeblich unsere Politik nicht die Möglichkeit etwas wie Weitergabe von Steuersenkungen durchzusetzen. Armes Deutschland!


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