-- Anzeige --

Debatte: CDU steht zur Pkw-Maut

29.08.2017 09:27 Uhr
Die CDU will nach der Bundestagswahl an der umstrittenen Pkw-Maut festhalten

Bundeskanzlerin Merkel findet, dass "wir diese Maut jetzt auch umsetzen sollten". Das sehen SPD, Grüne und FDP anders.

-- Anzeige --

Die CDU will nach der Bundestagswahl an der umstrittenen Pkw-Maut festhalten - ungeachtet einer breiten Ablehnung bei allen potenziellen Koalitionspartnern der Union. "Ich finde, wir sollten jetzt diese Maut auch umsetzen", sagte Kanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel am Dienstag in der Bundespressekonferenz in Berlin. "Es ist schon so, dass die deutschen Autofahrer auf vielen Straßen Europas auch Maut bezahlen." SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will die Gebühr bei einem Wahlsieg abschaffen. Auch Grüne und FDP als mögliche Koalitionspartner der Union haben sich in ihren Wahlprogrammen gegen die Maut positioniert.

Merkel sagte, es sei ihre klare Ansage gewesen, dass die deutschen Autofahrer nicht mehr belastet werden dürften. "Ich konnte mir zum damaligen Zeitpunkt nicht vorstellen, wie man eine solche Lösung findet." Nachdem sie aber gefunden worden sei und die Zustimmung der EU-Kommission bekommen habe, seien ihre Bedenken weg.

Vor fast genau vier Jahren hatte Merkel im TV-Duell mit dem damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück gesagt: "Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben." Sie ergänzte seinerzeit noch, dass diese Aussage "für Autofahrer im Inland" gelte.

Das Vorzeigeprojekt der CSU in der schwarz-roten Koalition war erst im Frühjahr mit einigen Änderungen endgültig besiegelt worden, die rechtliche Bedenken der EU-Kommission ausräumten. Umgesetzt wird die Maut noch nicht. Der Start auf Autobahnen und Bundesstraßen wird erst für 2019 angestrebt. Inländische Autobesitzer sollen voll durch eine niedrigere Kfz-Steuer entlastet werden. Fahrer aus dem Ausland sollen nur für Autobahnen zahlen.

FDP sieht "schweren politischen Fehler"

"Wir werden das, was wir in dieser Legislaturperiode beschlossen haben, nicht in Frage stellen", sagte auch CDU-Generalsekretär Peter Tauber am Montag nach einer CDU-Präsidiumssitzung in Berlin. "Das gilt für den Mindestlohn, das gilt für die Maut." Die FDP bekräftigte dagegen: "Eine Maut, die mehr kostet, als sie einbringt, ist ein schwerer politischer Fehler, der nach der Bundestagswahl unbedingt korrigiert werden muss."

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hatte angekündigt, die auf Drängen der CSU von der schwarz-roten Koalition beschlossene Maut bei einem Wahlsieg abzuschaffen. FDP-Präsidiumsmitglied Christian Dürr sagte am Montag, die "Nibelungentreue der CDU" zur Maut von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CDU) werde mehr Kosten als Nutzen bringen und Nachbarländer vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) treiben. Handel und Gewerbe in grenznahen Regionen drohten in die Röhre zu schauen.

Grüne und Linke haben sich in ihren Wahlprogrammen ebenfalls gegen die Maut positioniert. Eingeführt werden soll sie voraussichtlich 2019. Dobrindt hatte Zweifel an einer Einführung zurückgewiesen. "Die Entscheidungen sind abschließend gefallen. Die Maut kommt." (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Pkw-Maut

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


Michael Martin

13.10.2017 - 13:11 Uhr

Dem lieben Herrn Seehofer ist in seinem politischen Leben schon viel Blödsinn eingefallen. Aber damit macht er uns noch vor der ganzen Welt lächerlich. Leider hat Frau Merkl ihm damals nicht -wie eigentlich versprochen- die Stirn geboten - und auch jetzt nicht mit der Obergrenze.


Frank Fehling

13.10.2017 - 14:43 Uhr

Wenn man bei allen jetzigen Parteien einen Lügendetektor aufstellt, würde dieser nur Rot zeigen. Aber unser Volk hat nicht den Schneid dagegen zu steuern.Ein Politiker in der Vergangenheit in einer bekannten Talkshow hat gesagt:wir Deutschen haben das Helfersyndrom.Der deutsche Michel ist am abstürzen.Die Politiker denken nur an sich, Sie sind schon lange keine Volksvertreter mehr.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.