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BUND: Verkaufsstopp für zahlreiche Dieselautos gefordert

11.11.2016 08:30 Uhr
BUND hat im Zuge des Abgasskandals einen Verkaufsstopp für dreckige Diesel-Autos beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) beantragt.

Wegen des Dieselskandals verlangt die Umweltorganisation BUND vom Kraftfahrt-Bundesamt das Aus für zahlreiche Modelle. Minister Dobrindt müsse endlich handeln.

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Die Umweltorganisation BUND hat im Zuge des Abgasskandals einen Verkaufsstopp für dreckige Diesel-Autos beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) beantragt. Neuwagen mit der Abgasnorm Euro 6, die auf der Straße die gesetzlichen Grenzwerte überschreiten, dürften nicht mehr verkauft werden, forderte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Donnerstag in einer Mitteilung.

Solch ein Stopp hätte für zahlreiche Autohersteller weitreichende Folgen. Messungen des KBA zufolge überschritten Dutzende aktuelle Modelle die Grenzwerte. Sie sollen nach Ansicht der Umweltorganisation nicht mehr verkauft werden dürfen. Erst wenn die Modelle den Grenzwert von 80 Milligramm Stickoxid pro Kilometer im realen Fahrbetrieb einhalten, sollten sie wieder auf den Markt kommen, forderte der BUND. Weder vom KBA noch vom Bundesverkehrsministerium mit Alexander Dobrindt (CSU) an der Spitze lagen zunächst Stellungnahmen vor.

"Es ist absolut inakzeptabel, dass weiter Diesel-Neufahrzeuge verkauft werden, die gegen die gesetzlichen Stickoxidgrenzwerte verstoßen", teilte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger mit. "Verkehrsminister Dobrindt hätte längst handeln müssen. (...) Es geht um den Schutz von Gesundheit und Umwelt." Bereits im Oktober hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das KBA in einem ähnlichen Fall vor dem Verwaltungsgericht Schleswig verklagt. Die DUH fordert dort den kompletten Entzug der Typgenehmigung für ein Opel-Modell.

Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand

Das KBA hatte bei Untersuchungen für die VW-Untersuchungskommission zu hohe Abgaswerte bei zahlreichen Herstellern festgestellt. Bei vielen funktionierte die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand. Experten machen dafür Abschalteinrichtungen verantwortlich. Laut dem Darmstädter Umweltjuristen Martin Führ deutet ihr flächendeckender Einsatz auf illegale Praktiken der Hersteller hin.

Der BUND stützt sich bei seinem aktuellen Antrag auf eine EU-Verordnung (EG 715/2007), wonach das KBA als Kontrollbehörde bei zu hohen Abgaswerten ein Verkaufsverbot erlassen müsse. "Wir wollen die Hersteller in die Pflicht nehmen und nicht die Bürger, die sich in gutem Glauben ein Fahrzeug kaufen" sagte ein BUND-Sprecher.

Auch angesichts eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig sehen sich die Umweltorganisationen als antrags- und klagebefugt gegenüber den Behörden an. (dpa)

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KOMMENTARE


hwb

13.11.2016 - 22:50 Uhr

Wenn Leute sich zum Wohle der Allgemeinheit und der Gesellschaft politisch engagieren ist das grundsätzlich positiv, leider liegt es aber auch in der Natur von uns Menschen, das wir a.) uns selbst Verwirklichen wollen und b.) gern messbare Parameter haben, mit denen wir gern alles abgleichen. Problematisch in unserer Gesellschaft ist allerdings der heute leider übliche Lobbyismus, wo sich Leute zusammenschließen, die bei scheinbar gleichen Interessen alles für die Erreichung der eigenen Ziele tun. Das ist zum einen das Kapital, welches die eigenen Risiken minimieren und die eigenen Erträge optimieren will, zum anderen z.B. Leute, die die Welt retten wollen und Leute, die sich durch politisches Engagement selbst verwirklichen wollen. Allen gemeinsam ist, wenn diese Leute in der Politik, in Gremien und Organisationen tätig sind, machen sie willkürliche Vorgaben mit willkürlichen Grenz- oder Messwerten, um ihre Interessen oder Zielsetzungen durchzusetzen. Viele, (sich selbst verwirklichen wollenden) Politiker können nicht alle Themen verstehen und die vorgeschlagenen Grenzwerte hinsichtlich der Machbarkeit nicht beurteilen, aber sie legen dann willkürlich die von den Lobbyisten vorgeschlagenen Grenzwerte fest, und dann wird dagegen geprüft und entschieden. Leider gibt es keinen vorgeschriebenen Prozess, nach dem die Wirksamkeit solcher Grenzwerte in unserem Land auf die weltweite Ökologie-, Klima-, Gesundheits-, und Wirtschaftskonsequenz haben wird. Hier wird immer nur mit Behauptungen argumentiert, die vor diesem Hintergrund nicht geprüft werden können. Besonders ökologische Gruppierungen, oder die die sich dafür halten, neigen zu einer solchen Vorgehensweise. Wenn diese Leute vor 300 Jahren diese Vorgaben gemacht hätten, würden wir heute noch zu Fuß gehen, schlechtes Wasser trinken und mit 35 Jahren sterben. Das ist sehr sicher, die Lebensqualität, die wir bis heute erreicht haben, hat natürlich seine Konsequenzen, die heutige Kommunikationsgesellschaft müsste wieder Briefe schreiben, zur Telefonzelle laufen oder mit dem Ochsen oder dem Pferd arbeiten und oder reisen, aber das machen sich diese Leute nicht bewusst, es ist ja so viel einfacher imaginäre Ziele und willkürliche Vorgaben einzufordern, als für die Gesellschaft sinnvolle und machbare, sprich umsetzbare, Vorschläge zu machen. Wo wir uns das noch hinführen? Nur zur Klarstellung, lobbyistische Kumpanei gehören für mich in die gleiche Kategorie.


egon samu

15.11.2016 - 11:19 Uhr

Verblendete Ideologie sollte in wichtigen Fragen wie der Umweltschutz keinen Platz haben. Faktenfreie Demagogie, realitätsferne "Ideale" und wissenschaftlich unhaltbare Behauptungen haben die Diskussion gerade zum Thema Weltklima bereits verseucht. Beim Thema Abgase gibt es genormte Prüfverfahren, die wegen der Vergleichbarkeit selbstverständlich am Prüfstand durchgeführt werden. Alle zugelassenen Fahrzeuge haben diese Prüfung bestanden. Wer etwas anderes will, muß neue, pysikalisch begründete und nachvollziehbare Regeln und Prüfmethoden vorschlagen. Für alle Betriebsarten eines Kraftfahrzeuges. Die als "Betrugssoftware" verleumdete Funktion der Prüfstandserkennung ist eine Perle der Ingenieurskunst. Sie läßt die Autos die aktuellen Vorschriften erfüllen und dabei ermöglicht, daß 3-Tonnen-SUVs mit 500 PS herumrasen können.Leichtbau, weniger Protz und kleinere Motoren wären eine Lösung. Aber ganz sicher keine Verbote.


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