Die Volkswagen-Tochter Audi bekommt wegen neuer Vorwürfe im Abgas-Skandal noch mehr rechtlichen Ärger in den USA. Die Anwaltskanzlei Hagens Berman aus Seattle teilte am Mittwoch mit, die erste Sammelklage im Namen von Autobesitzern wegen angeblicher Manipulation von Emissionswerten bei Benzinern mit 3,0-Liter-Motoren eingereicht zu haben. Betroffen seien die Modelle A6, A8, Q5 sowie wahrscheinlich auch Q7 und möglicherweise noch weitere Audi mit Automatikgetriebe.
Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Erkenntnisse des kalifornischen Umweltamts CARB über den Einsatz einer weiteren illegalen Abgastechnik bei Audi berichtet. Damit soll bei Messwerten des schädlichen Klimagases CO2 getrickst worden sein - auch bei Benzinern. Das würde bedeuten, dass der Skandal, bei dem es bislang um den Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid bei Dieselwagen ging, eine neue Dimension erhalten würde.
"Wir verhandeln eng und intensiv mit den Behörden über eine Lösung im Sinne unserer Kunden", sagte ein Audi-Sprecher. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Der Hersteller ringt bereits mit zahlreichen US-Klägern um einen Vergleich wegen verbotener Abgasprogramme bei mehr als 80.000 Dieselwagen. Trotz des bereits laufenden Skandals habe Audi Kunden mit einer weiteren Manipulations-Software betrogen, die sogar in noch mehr Fahrzeugen installiert worden sei, so der Vorwurf von Klägeranwalt Steve Berman. (dpa)