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Bericht: Dobrindt lässt Diesel anderer Hersteller kontrollieren

09.11.2015 02:52 Uhr

Geht es jetzt nicht nur VW an den Kragen? Bundesverkehrsminister Dobrindt kündigt "strenge Nachprüfungen" der Dieselfahrzeuge anderer Autobauer auch aus dem Ausland an.

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Als Konsequenz aus der Affäre um falsche Abgas- und Verbrauchswerte bei Volkswagen wird jetzt streng kontrolliert. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte der "Bild"-Zeitung (Samstag): "Die Dieselfahrzeuge anderer Hersteller auch aus dem Ausland unterziehen wir gerade strengen Nachprüfungen."

Dobrindt kündigte zudem eine Überarbeitung der Abgastests an. "Wir entwickeln die Pkw-Abgastests auf EU-Ebene weiter. Neben Tests auf dem Rollenprüfstand wird es künftig auch Tests auf der Straße geben. Die Tests werden also strenger und ähneln dem normalen Fahrverhalten der Autofahrer im Straßenverkehr viel stärker. Das illegale 'Austricksen' der Testsituation, in der das Auto erkennt, dass es auf einem Prüfstand steht und deshalb andere Abgaswerte produziert, wird damit unterbunden."

Gegen den Verdacht flächendeckender Mauscheleien nahm der Minister die deutschen Autobauer jedoch in Schutz: "Ein Generalverdacht gegen die gesamte Automobil-Branche ist vollkommen unangemessen. In Deutschland werden die modernsten, innovativsten und besten Autos der Welt gebaut. Klar ist aber, dass wir vollkommene Transparenz gegenüber den Prüforganisationen verlangen."

US-Umweltbehörde plant Überraschungstests

Auch in Amerika soll die Kontrolldichte ausgebaut werden.Die US-Umweltbehörde EPA will mehr Emissionstests im realen Straßenverkehr durchführen. So sollen nach der Entdeckung der Skandaldiesel von VW mögliche weitere Umweltsünder entdeckt werden, wie die "New York Times" berichtet. Die Tests sollen vor allem aktuelle Diesel-Pkw betreffen, die Fahrzeuge werden dafür zufällig ausgewählt und im realen Straßenverkehr überprüft.

Derartige Tests waren bislang die Ausnahme, meist wurden Pkw-Emissionen von der EPA lediglich im Labor nachgeprüft. Die genaue Testprozedur für die Straßen-Prüfungen soll nicht bekanntgemacht werden. Die Behörden müssten wie Betrüger denken, zitiert der Bericht einen EPA-Mitarbeiter. Man werde neue Methoden nutzen, die von den Herstellern noch nicht umgangen werden könnten.

Die Ausweitung des Testprogramms ist eine Reaktion der EPA auf den VW-Dieselskandal, der die Grenzen der bisherigen Methoden aufgezeigt hat. Auch in Europa sind nun Emissionstests im realen Straßenverkehr, die sogenannten RDE-Tests, geplant. Sie werden aber nicht vor 2017 starten und zunächst noch deutliche Abweichungen von den Schadstoff-Grenzwerten akzeptieren. Bislang werden die Herstellerangaben zu Emissionen und Verbrauch in Deutschland wenn überhaupt am Behörden-Schreibtisch auf Plausibilität und Vollständigkeit geprüft. Kraftfahrt-Bundesamt und Bundesverkehrsministerium sind für diese laxe Kontrollpolitik zuletzt stark kritisiert worden. (dpa/sp-x)

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