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Antriebe der Zukunft: Scheuer gegen einseitige Förderung der E-Mobilität

08.04.2019 10:08 Uhr
Antriebe der Zukunft: Scheuer gegen einseitige Förderung der E-Mobilität
Verkehrsminister Scheuer: "Wir müssen breit bleiben."
© Foto: picture alliance/Michael Kappeler/dpa

Bei alternativen Antrieben setzt der Bundesverkehrsminister auf einen technologieoffenen Ansatz. Die Grünen präferieren einen radikalen Schnitt, um die Klimaziele 2030 im Verkehrssektor zu erreichen.

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich gegen eine einseitige Förderung der Elektromobilität ausgesprochen und damit Äußerungen von VW-Chef Herbert Diess widersprochen. Der CSU-Politiker sagte am Montag auf einer Mobilitäts-Konferenz in Berlin, er halte die Aussagen von Diess für "komplett falsch". Der Spitzenmanager hatte gefordert, voll auf Elektromobilität zu setzen.

Scheuer sagte, richtig sei ein technologieoffener Ansatz. "Wir müssen breit bleiben." Man könne noch nicht sagen, welches in zehn Jahren das beste Antriebskonzept sei. Es müsse auch die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert werden, sagte er.

VW-Chef Diess hatte gesagt, in Politik und Verbänden dürfe nicht länger so getan werden, als gebe es gleichwertige Alternativen zum E-Antrieb. Der Batterieantrieb sei auf absehbare Zeit die beste und effizienteste Möglichkeit für weniger Kohlendioxid (CO2) im Straßenverkehr.

Scheuer wehrte sich zugleich gegen Kritik, zu wenig für mehr Klimaschutz im Verkehr zu tun. Er sei aber gegen Verbote und Einschränkungen. "Wir wollen Mobilität bequem, bezahlbar, umwelt- und klimafreundlich machen." Im Verkehrssektor sind große Anstrengungen notwendig, um die Klimaziele 2030 zu erreichen. Am Mittwoch tagt zum ersten Mal das neue "Klimakabinett" der Bundesregierung mit den zuständigen Ministern.

Grüne: Ab 2030 nur noch abgasfreie Autos zulassen

Unterdessen bekräftigten die Grünen ihre Forderung, ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zuzulassen. Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor müsse gesetzlich festgelegt werden, forderte Bundestags-Fraktionschef Anton Hofreiter in einem am Montag vorgelegten Positionspapier. "Das wäre ein klarer Fahrplan, der Planungssicherheit für die Autoindustrie und die Beschäftigten schafft, und der sich in die Pläne vieler anderer europäischer Staaten einreiht, die ebenfalls aus dem fossilen Verbrenner aussteigen."

Hofreiter sprach von einem anspruchsvollen, aber realistischen Ziel. Die Forderung, ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zuzulassen, findet sich auch im Programm der Grünen zur Europawahl.

Die Klimaziele im Verkehrssektor wackelten gewaltig, betonte Hofreiter. Um sie zu erreichen, müssten Bundesregierung und Autoindustrie rasch die Weichen für saubere Antriebe stellen. "Und das heißt in erster Linie: die Elektromobilität voranbringen. Wenn sie jetzt zögern, geht das nicht nur zu Lasten des Klimas. Es gefährdet auch Tausende Jobs in Deutschland und den Wohlstand vieler Regionen." (dpa)

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KOMMENTARE


Herbie

08.04.2019 - 17:04 Uhr

Wenn sich die Politik mit inkompetenten Politiker, wie Herrn Scheuer in die Wirtschaft einmischt, dann gibt es ein Chaos. Politiker verstehen in der heutigen Zeit nichts von wirtschaftlichen Zusammenhängen.


Carl Berg

08.04.2019 - 18:43 Uhr

Man kann über Andi Scheuer viel schimpfen und sicher nicht immer mit ihm einer Meinung sein. Aber in diesem Punkt hat er recht. Man darf sich keinesfalls auf eine Technologie verlassen. Kurz gedachte Forderungen à la Anton Hofreiter den Verbrennungsmotor 2030 zu verbieten, sind schlicht dumm und zeugen nur von blindem Aktionismus und ganz wenig Ahnung von Technik. Bald werden wir sehen, dass E-Mobilität eine Sackgassen-Technologie ist. Schon jetzt schuften 40000 Kinder-Skalven nach Informationen der NGO im Kongo nach den den letzten gut zugänglichen Kobalt-Vorräten. Nun ja - die Grünen hatten schon immer ein eigenartiges Verhältnis zu Kindern...


Michael Schmidt

09.04.2019 - 13:55 Uhr

Ich kann nur meinem Vorrederner Herrn "Berg" voll und ganz zustimmen. Eines aber an "Herbie": Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen und ggf. lenkend in die Wirtschaft eingreifen. Tut sie es nicht, entgleist der Kapitalismus und wir haben bald soziale Unruhen im Land. Das die E-Mobilität eine "Sackgassen-Technologie" (Danke Herr Berg für diesen treffenden Ausdruck) ist, wissen zum Glück auch immer mehr Leute, die was zu sagen haben in unserem Land. Verlassen wir uns alleine auf die E-Mobilität, wird das im Chaos enden. China wird uns dann wie ein Schafherde vor sich hertreiben. In diesem Punkt kann ich daher, wenn auch bezogen auf die inkompetente grüne Verkehrs- und Umweltpolitik des Herrn Hofreiter "Herbie" teilweise recht geben.


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