Autofahrer haben im vergangenen Jahr dem ADAC zufolge im Durchschnitt so günstig getankt wie zuletzt 2010. Der deutliche Preisrückgang beim Erdöl habe gerade im zweiten Halbjahr Benzin und Diesel spürbar verbilligt, teilte der Autoclub am Freitag in München mit. Im Schnitt kostete damit ein Liter Super E10 im vergangenen Jahr 1,493 Euro. 2013 waren es noch 5,6 Cent mehr – und bereits das war im Vergleich zum Rekordjahr 2012 ein Rückgang. Damals war der Preis für einen Liter Super E10 zeitweise auf mehr als 1,70 Euro geklettert.
Von solchen Marken waren die Spritpreise 2014 weit entfernt. Diesel kostete demnach 1,350 Euro je Liter, sieben Cent weniger als 2013. Der im bundesweiten Durchschnitt günstigste Tanktag war laut Autoclub der 31. Dezember mit 1,281 Euro je Liter Super E10. Allerdings galt auch 2014: Abhängig von Tageszeit, Wochentag oder Region können die Preise stark schwanken. Nach früheren Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands (MVV) haben die sinkenden Öl- und Benzinpreise den Autofahrern 2014 insgesamt rund fünf Milliarden Euro auf der Tankrechnung erspart.
Überhaupt war Öl zuletzt so billig wie seit 1981 nicht mehr, wenn die Geldentwertung einberechnet wird. Wie der MWV am Freitag in Berlin mitteilte, hat ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent im Durchschnitt des vergangenen Jahres 73,79 Euro gekostet und damit real weniger als 1981 mit 79,60 Euro. Zum Jahresende 2014 sei der Preis auf 49 Euro gefallen.
"Damit sind die Prognosen widerlegt, wonach der Rohstoff Öl immer knapper und teurer werden muss", sagte MWV-Hauptgeschäftsführer Klaus Picard. Die bestätigten Ölreserven seien seit dem Jahr 2000 um 70 Prozent auf 240 Milliarden Tonnen gestiegen. Grund sei der technische Fortschritt sowohl beim Auffinden als auch bei der Förderung aus zuvor schwer erschließbaren Ölfeldern. Picard: "Öl ist reichlich vorhanden. Das hohe Angebot hat dazu geführt, dass Öl inflationsbereinigt nicht mehr kostet als vor drei Jahrzehnten." (dpa)