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Lockdown: Kfz-Gewerbe fordert Öffnung der Showrooms

18.01.2021 15:55 Uhr
In einem offenen Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet fordert das Kfz-Gewerbe NRW eine Öffnung der Showrooms unter strengen Auflagen. Alle Kunden sollen demnach eine kostenlose FFP2-Maske beim Betreten erhalten.
© Foto: Hauke-Christian Dittrich / dpa / picture alliance

Viele Autohäuser könnten die gegenwärtige Lage nicht nicht mehr lange durchhalten warnen Branchenvertreter. Das Kfz-Gewerbe NRW schlägt für Autohäuser daher eine FFP2-Maskenpflicht vor, wie sie in Bayern seit heute in Supermärkten gilt.

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Das Kfz-Gewerbe macht sich dafür stark, dass Autohäuser ihre Showrooms unter Auflagen wieder öffnen dürfen. In einem offenen Brief an den neuen CDU-Chef und Ministerpräsidenten Armin Laschet schrieb etwa das Kfz-Gewerbe NRW: "Der Fahrzeughandel lebt nach wie vor von dem unmittelbaren Zugang zur Ware in den Verkaufsräumen, Probefahrten und vor allem von intensiver Beratung. Dem enormen Kostendruck können viele Händler ohne Einnahmen aus dem Fahrzeugverkauf nicht mehr lange standhalten."

Bedingung für die Öffnung des Autohandels müsse aber ein überzeugendes Hygienekonzept sein, stellt der Verband klar. Dazu schlug er - zusätzlich zu den Vorschriften der Berufsgenossenschaft - für Verkaufsgespräche oder andere Dienstleistungen mit unmittelbarem Kontakt das verpflichtende Tragen einer FFP2-, KN95- oder einer N95-Maske vor. Als Begründung führte das Kfz-Gewerbe NRW in ihrem Brief an, dass die durchgängige Nutzung dieser Masken das Ansteckungsrisiko im medizinischen Bereich weitestgehend minimiert habe. "Diese Masken würden den zu beratenden und zu bedienenden Kunden kostenlos bei Betreten der Geschäftsräume zur Verfügung gestellt", versprach der Verband.

Verbot laut ZDK nicht verhältnismäßig

Ähnlich sieht das der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK): Angesichts riesiger Verkaufsflächen, überschaubarer Kundenzahlen und umfassender Hygienekonzepten, gebe es in Autohäusern kaum eine Infektionsgefahr, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. „Wer jetzt aus lauter Not beim Lebensmitteldiscounter Autozubehör in den Einkaufswagen packt und an der Kasse Schlange steht, wäre im Autohaus besser aufgehoben“, kommentierte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn.

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski kritisierte zudem, dass die aktuelle Regelung, bei der zwar die Auto-Reparatur erlaubt, der Verkauf aber verboten sei, zu absurden Nebeneffekten führe: "Die Reparatur eines wirtschaftlichen Totalschadens ist unsinnig, aber erlaubt. Dem auf das Auto angewiesenen Kunden ein bereitstehendes Ersatzfahrzeug zu verkaufen, ist dringend erforderlich, aber verboten", so Karpinski. Das sei akzeptabel, falls diese Regelung im Hinblick auf den Infektionsschutz nötig wäre. Das sei aber gerade nicht der Fall. Ein weiteres Verbot des Autohandels sei daher nicht verhältnismäßig. (aw)

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KOMMENTARE


J.F.

18.01.2021 - 17:51 Uhr

was soll den der sch..... jetzt???? Es läuft nix weil die Menschen nicht kalkulieren können wie lange sie noch weniger verdienen? ab wann es wieder mehr wird? ist mein Job noch sicher? usw usw... da hilft doch keine Maske!! das wird alles immer noch absurder :-( bei uns ist Totehose, obwohl wir sehr lange dabei sind und jedes Jahr unsere Zahlen steigern konnten. Seid 2020 gingen die Zahlen runter und seid der Bekanntmachung des ersten "light" Lockdowns sind die Anfragen quasi auf Null gefallen. Leasingrückläufer werden abgeben ohne Nachfolger! oder Leasing- und Finanzierungsausläufe werden verlängert. Noch nicht ein mal die schönen günstigen Gebrauchtwagen finden Interesse. Der Verkauf ist total gefrustet und wir dürfen nicht mit Leidenschaft unseren Vertrieb leben. Die Welt ist ganz schön langweilig geworden :-((


Joerg Michel

18.01.2021 - 21:02 Uhr

Ich verstehe es immer noch nicht, dass es so viele Kollegen gibt die es nicht schaffen online oder per Telefon die gleiche Beratungskompetenz zu bieten wie im Autohaus, geschweige denn kontaktlose Probefahrten oder Kaufverträge zu ermöglichen.Es gibt inzwischen super Plattformen, die online Neuwagenkunden zurück ins Autohaus bringen und einen Onlineverkauf zwischen Händler und Kunde unterstützen. Außerdem gibt es super Möglichkeiten für die eigene Webseite. Die Kunden sind online und bereit online zu kaufen, warum verharren hier immer alle auf die alte Welt und den rein physischen Kanal? Wenn wir so weiter machen, dann machen bald andere unser Geschäft. Nehmt es selbst in die Hand und geht online!


Stern des Südens

19.01.2021 - 08:29 Uhr

@Joerg MichelNatürlich lässt sich das ein oder andere Auto online verkaufen, jedoch unmölgich ist es, die für die existenz nötige Masse an Autos über diesen Vertriebskanal zu verkaufen. Autokauf ist weiterhin eine äußerst emotionale Angelegenheit. Frage mich, ob Sie überhaupt Verkäufer sind. Der Moment, wo sich ein Käufer in sein nächstes Auto verliebt, unbezahlbar! Womöglich ist in 90% aller Autohäuser nicht so viel los, wie in einem Rossmann an einem Dienstag Vormittag. Ich kann viele Entscheidungen bzgl. COVID19 nachvollziehen, das Schließen des Blumengeschäfts oder der Autohäuser hingegen absolut gar nicht!


J.F.

19.01.2021 - 10:39 Uhr

und warum will man die Menschen zu etwas zwingen zu was sie noch nicht bereit sind?? Ich finde der Verbraucher darf entscheiden und nicht gelenkt werden. Natürlich ist Online -und Video Beratung eine Option die man anbieten soll, da bin ich voll dabei, aber trotzdem sollte man es immer noch beim Verbraucher überlassen. Wenn ein Verbraucher lieber das Persönliche bevorzugt, dann sollte man es so akzeptieren und einfach alle Formen des Kommunikation bereit stellen. Die Zeit wird es bringen und die Generationen werden sich ändern, aber bitte nicht mit Druck. Weil Druck nur Gegendruck erzeugt.


KC

19.01.2021 - 14:09 Uhr

Es ist interessant, warum sich der Autohandel immer Sonderbehandlungen wünscht, bzw. herausnimmt. Gibt es nicht auch andere Zweige, die genau diessselben Voraussetzungen mit bringen? Wenn man den Handel schließt, dann ist es halt nun mal der Handel. Punkt. Glaubt denn tatsächlich jemand, dass er wieder öffnen darf und schon strömen die Massen ins Autohaus? Es ist wirklich traurig, dass im Management nicht einmal realistische Szenarien durchgespielt werden. Noch trauriger ist es, wenn Mitarbeiter im Autohaus verharren müssen, weil man ihnen ja scheinbar nicht trauen kann, was sie alles im Homeoffice machen. Hier sieht man, dass der Autohandel immer noch in den 90ern festsitzt und keinen frischen Wind zulässt. Alles wie gehabt, wenn man aufmacht, dann kommen die Leute, so anscheinend die Denkweise. Über den Tellerrand zu schauen - größtenteils Fehlanzeige. Dann gibt es lieber Anweisungen an das Verkaufspersonal, dass man halt verdeckt berät, in einer anderen Ecke oder sonst wo. Falls der Verkäufer erwischt wird, hat man ja immer noch den Verkaufsleiter, der seine Leute nicht im Griff hat und den Kopf hinhalten kann. Mitarbeiterschutz wird gerade in kleineren Betrieben mit Füßen getreten, welcher kaufmännisch Angestellte fragt schon nach Homeoffice? Da ziehen alle lieber den Kopf ein und alle reihen sich im Lamentieren ein, wann denn endlich wieder aufgemacht wird und es weitergehen kann. Viele Experten sagen einen kleinen Boom voraus, wenn alle Maßnahmen greifen und wir über dem Berg sind. Der Autohandel hat aber die Idee, dass man lieber die Mitarbeiter gefährdet und sie mit den wenigen "Interessenten" alleine lässt, oder sind das vielleicht sogar nur diejenigen, die sich jetzt mal die Zeit vertreiben wollen, weil man es ja alleine zu Hause nicht aushält? Zum Teil mit Sicherheit! Mein Wunsch wäre es, einfach einmal realistisch zu schauen, was das alles bringen soll und ob man nicht auch mal auf das Ganze schauen könnte und so zu handeln, um was es eigentlich geht - um den Schutz. Und ja, es geht auch um Arbeitsplätze, aber glaubt denn wirklich jemand, dass durch bloßes Aufschließen eine riesige Anzahl an Arbeitsplätzen gesichert wird. Wenn ein Autohaus es nicht verkraftet, 2-3 Monate mit weniger Autoverkäufen zu überleben, so darf eh angezweifelt werden, wie sich dieses Konstrukt über längere Zeit halten soll...


M.F.

19.01.2021 - 14:46 Uhr

Machen wir uns nix vor, die Showroombesuche und Beratungen vor Ort stagnieren oder sinken eh seit Jahren.Bis auf die Generation der Babyboomer und rüstigen Rentner ist eh kaum noch einer bereit einen Showroom in seiner wenigen Freizeit zu besuchen und das noch unter Zeitdruck bei generellen Öffnungszeiten im Fahrzeughandel zwischen 9 und 18 Uhr.Warum werden die modernen Mittel zum verkaufen kaum bis garnicht genutzt? Jeder Versicherungsvertreter hat seit Jahren die Möglichkeit alle Verträge beim Kunden vor Ort abzuschliessen.Jede Bank, jeder Versicherer, jeder Mobilfunkanbieter, jede Menge Online Möbel-/Küchenverkäufer und jegliche Vergleichsportale machen es vor, wie schön und einfach der Weg online sein kann. Selbst unsere Behörden haben es seit dem Frühjahr hinbekommen Ihre Leistungen weitestgehend online anzubieten vom Jobcenter bis Gewerbeamt.Von den Importeuren, Herstellern und Banken hört man dann immer das dies nicht revisionssicher ist etc...Die wahren Markenfans gibt es auch nur noch unter dem oben genannten Personenkreis, dem Rest ist es doch egal, was er die nächsten 3-4 Jahre im Full-Service-Leasing fährt, hauptsache die Rate stimmt.Aber solange wir Verkäufer uns irgendwann wieder kostenfrei mit unserer Ware in Innenstädten präsentieren dürfen und DSGVO Konform Adressen sammeln ist die Welt doch in Ordnung.Schöne Grüße...ein Verkäufer auf dem Absprung


Bernd Schürmann

19.01.2021 - 15:40 Uhr

Die Initiative finde ich richtig und wichtig. Um jetzt entsprechenden Druck auf den Kessel zu bekommen ist es sicher hilfreich, wenn möglichst viele Unternehmen klagen.Die Kosten dafür sind überschaubar. Die Sache mit den Masken an sich ist gut, fordern und gleich einen Lösungsvorschlag anbieten ist der richtige Weg. Ich kann nicht einschätzen wie die Versorgung damit FFP2 Masken sicher gestellt ist. Der medizinische Leiter der Uni Essen hat in einem Interview vom 13.01. erwähnt, dass wenn jeder eine Alltagsmaske trägt der Schutz bei 90 %liegt. Das ist so wie bei einer FFP2 Maske wenn diese nur einer am Gespräch beteiligte die trägt. Die Einhaltung der vorhandenen Regelung sollte somit reichen.


Dieter M. Hölzel

20.01.2021 - 12:08 Uhr

Genau so ist es, sehr geehrter Herr Schürmann. Pro 20qm 1 Kunde mit Maske und der Abstand ist auch gewährleistet. Das Kfz.-Gewerbe ist eine Schlüsselindustrie mit allem was daran hängt. ZDK - Händlerverbände und alle Hersteller müssen dringend Druck machen, ein Autohaus unterscheidet sich von einem Supermarkt,dass wir nur einen Bruchteil von Kunden im Haus haben. Ansonsten ist dieser neue fortgesetzte Lockdown o.k. !


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