Junge Gebrauchtwagen sind nach wie vor häufig Mangelware. Rund 54 Prozent der Autohändler haben weiterhin Probleme mit der Beschaffung entsprechender Fahrzeuge, wie eine Umfrage der Deutschen Automobil-Treuhand (DAT) ergeben hat. Knapp 60 Prozent bestätigten zudem, dass die Beschaffung von neuen Fahrzeugen und Werksdienstwagen beim Hersteller schwierig sei.
Das geringe Angebot ist eine Spätfolge der Lieferkettenprobleme aus dem Vorjahr: Weil in der Produktion Teile fehlten, wurden weniger Neuwagen gebaut, so dass viele Unternehmen ihre Bestands-Dienstwagen länger gehalten haben als üblich. Diese fehlen unter anderem als Leasingrückläufer nun dem Gebrauchtmarkt.
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Im vergangenen Jahr war der Mangel allerdings noch deutlich größer: Damals erklärten 92 Prozent der Händler, Schwierigkeiten bei der Beschaffung zu haben.
Risikobestand steigt
Die DAT-Umfrage zeigt auch: Die Gebrauchtwagen stehen aufgrund der hohen Preise, des gestiegenen Angebots und der Kaufzurückhaltung der Endverbraucher länger auf den Händler-Höfen als in den vergangenen Monaten. Besonders relevant ist dabei der Anteil der Fahrzeuge, die länger als 90 Tage verweilen. Dieser Risikobestand betrug im Juli 2022 aufgrund der Mangellage lediglich 18 Prozent, momentan sind es im Schnitt 29 Prozent. Und: Dem Handel kostet jeder Standtag 23 Euro pro Pkw.