Der Seat Leon ist das spanische Gegenstück zum VW Golf. Seit 1999 ist er erhältlich, mittlerweile seit 2020 in der vierten Generation. Die dritte (2012 bis 2020, Typ 5F) ist nun im besten Gebrauchtwagenalter. Worauf Gebrauchtwagenkäufer achten sollten, weiß der TÜV.
Der spanische Kompakte schlägt sich bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) im Großen und Ganzen gut. Gebrauchtwageninteressenten sollten jedoch ihr Wunschmodell hinsichtlich der Achsfedern und Dämpfer kontrollieren lassen. Hier schwächelt der Typ 5F. Ein Blick auf die Abgasanlage schadet ebenfalls nicht.
- Gebrauchtwagen-Check VW Caddy: Genau hinschauen
- Gebrauchtwagen-Check: Suzuki SX4 S-Cross überzeugt
- Gebrauchtwagen-Check: Dacia Duster in der zweiten Generation
- Gebrauchtwagen-Check Opel Corsa: Große Auswahl
Karosserie und Innenraum
Die dritte Generation trat mit drei Karosserievarianten an. Zunächst debütierte Ende 2012 der 4,26 Meter lange Fünftürer, Mitte 2013 folgte der SC genannte Dreitürer, der rund drei Zentimeter kürzer ist. Der 4,54 Meter lange Kombi (ST) ergänzte das Angebot ab 2014. Er bietet ein Kofferraumvolumen je nach Sitzkonfiguration zwischen 587 und 1.470 Litern, bei den anderen Varianten passen maximal bis zu 1.200 Liter ins Gepäckteil. Das Platzangebot für die Passagiere fällt etwas knapper aus als im Kombi. Bei der Gestaltung des Innenraums profitierte der Leon vom Zugriff auf den auf den Modelaren Querbaukasten des VW-Konzerns (MQB). Fahrer von anderen VW-Konzern-Marken finden sich schnell zurecht. 2016 erhielt der Leon ein Facelift. Optisch orientierte er sich seitdem am Seat Ateca.
Gebrauchtwagen-Check: Seat Leon (Typ 5F)
BildergalerieMotoren und Antrieb: Aus dem großen VW-Konzern-Regal standen Benziner, Diesel und eine Erdgas-Variante zur Wahl. Bei den Ottomotoren mit drei und vier Zylindern reicht die Leistungsspanne von 63 kW / 86 PS bis 228 kW / 310 PS (Cupra R). Alle Aggregate sind turboaufgeladen und Direkteinspritzer. Die Cupra-Modelle boten zum Teil auch Allradantrieb. Die Dieselpalette startete bei 66 kW/90 PS, das stärkste Diesel-Aggregat leistete 135 kW / 184 PS. Allrad war für die Versionen mit 81 kW / 110 PS, 110 KW / 150 PS und die Top-Variante im Angebot. Die Erdgas-Version (ab 2018) kam auf 96 kW / 130 PS. Die Kraftübertragung erfolgt je nach Motor über manuelle Fünf- oder Sechsgang-Getriebe, außerdem standen Sechs- und Siebengang-DSG zur Wahl.
Ausstattung und Sicherheit: Bei älteren Leon-Jahrgängen sollte Interessenten darauf achten, dass eine Klimaanlage an Bord ist. Diese gehörte erst ab der zweiten Komfortstufe "Reference" zum Serienumfang. Wer es sportlich mag, ohne gleich zu den Cupra-Modellen greifen zu wollen, kann einen Blick auf die FR-Ausstattungslinie werfen. FR steht für Formular Racing und punktet mit einem strafferen Fahrwerk und Sitzen mit mehr Seitenhalt. Beim Thema Sicherheit erlaubte sich der Leon keine Patzer und absolvierte 2012 den NCAP-Crashtest mit einer Fünf-Sterne-Bewertung. Mit dem Facelift wurde die Funktionsweise der Assistenten erweitert, so gabt es seitdem eine Fußgängererkennung oder eine verbesserte Verkehrsschilderkennung.
Fazit und Markt: Der Leon ist schicker gezeichnet als der Golf. Dank MQB profitiert er von der Konzerntechnik und einem umfangreichen Ausstattungsangebot. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 6.500 gebrauchte Seat Leon vom Typ 5F auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 5.000 Euro.