Die Preise auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt haben auch im März zugelegt – trotz Fahrverbots-Urteil und anhaltender Diesel-Debatte. Das zeigt eine Auswertung der Fahrzeugbörse Autoscout24. Demnach wurden Gebrauchte auf der Internetplattform mit im Schnitt 20.123 Euro gehandelt, 4,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und ein neues Allzeithoch.
"Die teils hitzigen Diesel-Debatten schlagen sich derzeit beim Indikator Durchschnittspreis faktisch noch nicht in dem Ausmaß nieder, wie man vermuten könnte", kommentierte Felix Frank, Vice President Customer bei Autoscout24. "Steigende Preise bei den immer stärker nachgefragten Hybrid- und Elektrofahrzeugen sowie Benzinern aus zweiter Hand federn diese Entwicklung derzeit noch ab – wenn auch nicht bei jedem Händler draußen vor Ort."
Im März waren waren vor allem junge Gebrauchte für die Preissteigerung verantwortlich. Die bis zu zwölf Monate alten Fahrzeuge kamen auf einen Durchschnittspreis von 28.889 Euro (plus ein Prozent). Darüber hinaus trugen wie schon im Vormonat Ein- bis Dreijährige (plus 0,9 Prozent, 26.553 Euro) ihren Teil dazu bei. Ebenfalls teurer: Fünf bis zehn Jahre alte Fahrzeuge (plus 0,3 Prozent, 12.765 Euro) und Autos im Alter von zehn bis 20 Jahren (plus 0,1 Prozent, 5.581 Euro). Die Preise der drei restlichen Altersklassen gingen zurück.
Angebot: Fast alle Segmente verlieren
Im Vergleich zum Vormonat sanken die Bestandszahlen im März fast durchgängig. Den stärksten Bestandsrückgang verbuchten Autos im Alter von bis zu zwölf Monaten (minus 6,4 Prozent). Dahinter folgten drei- bis fünfjährige Gebrauchtwagen (minus 4,6 Prozent) und fünf bis zehn Jahre alte Fahrzeuge (minus 3,1 Prozent). Auch der Bestand von zehn- bis 20-jährigen Gebrauchten (minus 1,7 Prozent) sowie der Oldtimer (minus 1,6 Prozent) verringerte sich. Ebenso fiel die Auswahl bei den Youngtimern (minus 0,2 Prozent) geringer aus. Einzig ein- bis dreijährige Gebrauchte (plus 2,8 Prozent) entzogen sich dem Trend.
Bei den Seitenaufrufen überwogen auch im März die Steigerungen. Hier war das Interesse an den volumenstarken Ein- bis Dreijährigen mit plus 1,8 Prozent zwar am größten. Doch auch Anbieter von Old- (plus 1,7 Prozent) und Youngtimern (plus 1,1 Prozent) sowie von zehn bis 20 Jahre alten Fahrzeugen (plus 0,7 Prozent) freuten sich über mehr Traffic. Weniger gefragt waren im März fünf bis zehn Jahre alte Autos (minus 0,4 Prozent) sowie drei bis fünf Jahre alte Fahrzeuge (minus 1,4 Prozent). Am meisten Zuspruch verloren jedoch Autos der jüngsten Kategorie, die bis zu einem Jahr alten Gebrauchten (minus 4,3 Prozent). (AH)