Die Gebrauchtwagenpreise ziehen weiter an. Für den August meldete der Online-Fahrzeugmarkt Autoscout24 einen Durchschnittswert von 23.196 Euro – so viel wie noch nie zuvor seit Aufzeichnung des Index AGPI. Das waren knapp 250 Euro mehr als im Vormonat Juli.
Noch deutlicher wird der Vergleich zum Vorjahreswert: Im August 2020 lagen die GW-Preise durchschnittlich bei 19.920 Euro – eine Differenz von mehr als 3.000 Euro innerhalb eines Jahres. Die Preise klettern den Angaben zufolge alters- und segmentübergreifend teils spürbar. Ausnahmen bilden lediglich Oberklassefahrzeuge, Vans und SUV.
"Der Rückgang der Neuwagenproduktion ist ein maßgeblicher Treiber für den aktuellen Gebrauchtwagenpreisanstieg. Hinzu kommt auch die zurzeit stattfindende Elektrifizierung von Verbrenner-Modellen. Da die entsprechenden Nachfolge-Modelle teilweise erst verspätet produziert werden können, wird das Angebot auch dadurch noch knapper", erklärte Autoscout24-Vertriebschef Stefan Schneck am Donnerstag. Gleichzeitig sei die Nachfrage nach Gebrauchten immer noch hoch. Er gehe deshalb nicht von einer zeitnahen Preisentspannung aus.
Kleinwagen und ältere Fahrzeuge mit größten Zuwächsen
Mit knapp zwei Prozent legten die Preise im Kleinwagensegment deutlich zu, sie liegen nunmehr bei durchschnittlich 12.378 Euro. Auch Mittelklasse- und Sportwagen wurden um etwa 1,5 Prozent teurer. Noch deutlicher ist die Entwicklung in den Alterssegmenten: Bei den mindestens drei Jahre alten Gebrauchten gab es ein Plus von über zwei Prozent, und die zehn bis 20 Jahre alten Autos verzeichneten mit knapp drei Prozent den steilsten Anstieg auf durchschnittlich 6.964 Euro.
Die Preise steigen auch mit Blick auf die Antriebsarten. Am deutlichsten fiel der Sprung bei LPG-Fahrzeugen aus, wobei diese trotzdem noch im Schnitt am günstigsten auf der Plattform gehandelt werden. Auch die ohnehin im Antriebsvergleich teuersten E- und Hybridfahrzeuge verbuchten erneut Preisanstiege auf durchschnittlich 35.573 Euro (Elektro) und 36.221 Euro (Hybrid).