Von Dietmar Winkler/asp AUTO SERVICE PRAXIS
Die Automechanika wird im kommenden Jahr von 14.bis 18. September als Hybridmesse stattfinden, also als stationäre Messe in Frankfurt, ergänzt durch eine digitale Verlängerung ins Netz. "Wir alle haben erlebt, dass man viele Dinge per Digitalkonferenz erledigen kann, aber wir haben auch gelernt, wie wichtig bei bestimmten Punkten das persönliche Treffen ist", erklärte Olaf Mußhoff, Director Automechanika, im Rahmen des als reine Onlinekonferenz durchgeführten Meetings des Fachbereichs B2B im ASA-Verband.
Das Online-Meeting fand unter der Leitung des Ersten Fachbereichsvorsitzenden Michael Hofmann (cdmm gmbH) und der zweiten Fachbereichsvorsitzenden Anja Heinl (ATH-Heinl GmbH & Co. KG) am Dienstag mit rund 80 Teilnehmern statt und stand unter dem Motto "Change & Chance". Unter anderem ging es darum, die grundlegenden Veränderungen der vergangenen Monate zu analysieren und neue Wege der digitalen Zusammenarbeit zu diskutieren.
Mußhoff betonte, dass man weiterhin daran glaube, dass sich Menschen auf Messen treffen wollen, um Geschäfte anzubahnen und sich auszutauschen. "Deshalb werden wir das 2021 wieder anbieten", so der Messechef. Allerdings habe sich durch die Corona-Pandemie die Digitalisierung der Messelandschaft stark beschleunigt. "Eine Messe ohne digitale Veranstaltungen ist heute gar nicht mehr vorstellbar", so Mußhoff.
Die Messebranche leidet mit am meisten unter den Beschränkungen der Wirtschaft. So konnte die Messe Frankfurt zwischen Februar und August 2020 keine einzige Messe durchführen. Lediglich in China laufen die Messen seit Mitte August wieder an.
Die Verschiebung der Automechanika auf 2021 sei die einzig richtige Entscheidung gewesen, argumentierte Mußhoff. Mit der Sneak Preview, die auf große Resonanz gestoßen sei, habe man erste Erfahrungen mit digitalen Bausteinen gemacht. Neu ist auch ein Networking Tool in der Automechanika-App, um die Vernetzung der Nutzer zu ermöglichen.
Hybride Formate haben Zukunft
Über eine digitale Plattform der Messe Frankfurt wolle man ergänzend zur stationären Automechanika digitale Inhalte für Aussteller und Interessierte zur Verfügung stellen, die nicht vor Ort sein können. "Die Zukunft liegt im hybriden Format", erklärte Mußhoff.
Mit dem Stand der Anmeldungen seitens der Aussteller zeigte sich Mußhoff sehr zufrieden. Derzeit habe man bereits 1.700 feste Verträge abgeschlossen. Zum Zeitpunkt der Messeverschiebung im April lag der Stand bei 2.300 Verträgen. "Das halte ich für eine sehr gute Resonanz", so Mußhoff. Üblicherweise verzeichnet die Automechanika rund 5.000 Aussteller. Eingerechnet sind darin aber 2.300 Aussteller, die an gemeinsamen Messeständen mit ausstellen.
ASA-Präsident Frank Beaujean berichtete von aktuellen Entwicklungen der Verbandsarbeit und schwörte die Teilnehmer auf das Schwerpunktthema "Security Gateways" bei der Brüsseler Verbandsarbeit ein. Über Zugangsbeschränkungen limitieren mehr und mehr Automobilhersteller den Zugang zur OBD-Schnittstelle für Diagnosezwecke. Dies stelle nicht nur Anbieter von Mehrmarken-Diagnosesystemen sowie Anbieter von Abgasmesstechnik vor enorme Probleme. Weil immer mehr Elektronik ins Fahrzeug Einzug halte, sei mittlerweile fast die gesamte Ausrüsterbranche betroffen – beispielsweise bei den Themen Achsvermessung oder ADAS-Kalibrierung.