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Diesel-Gipfel: ZDK hofft auf Rehabilitierung des Dieselmotors

03.08.2017 14:30 Uhr
Wie bereits bei im VW-Abgasskandal stehen die Autohäuser auch für die Diesel-Nachrüstung bereit.
© Foto: Karl-Josef Hildenbrand /dpa

Der Autohandel braucht dringend eine Entspannung der Diesel-Diskussion. Die Software-Updates müssten nun zügig, technisch qualifiziert und flächendeckend umgesetzt werden, mahnt der Branchenverband.

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Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) sieht im Diesel-Gipfel den ersten Schritt zur Rehabilitierung des Dieselmotors. Wichtig sei vor allem, Fahrverbote zu vermeiden, teilte der Verband mit. Es bestehe nun die begründete Hoffnung, so ein Verbandssprecher, dass der mit zunehmender Hysterie geführten Hetzkampagne gegen den Diesel  der Nährboden entzogen werde.

Die von Seiten der deutschen Hersteller zugesagte Nachrüstung müsse nun zügig, technisch qualifiziert und flächendeckend umgesetzt werden, so der Sprecher weiter. Dafür stünden die Autohäuser und Werkstätten bereit. "Dass sie das können, wurde schon durch die Nachrüstung der vom Abgas-Skandal be­troffenen Fahrzeuge des VW-Konzerns eindrucksvoll unter Beweis gestellt", sagte ZDK-Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz gegenüber AUTOHAUS. "Man muss aber sehen, dass die Betriebe dabei angesichts ihrer ohnehin schon gut ausgelasteten Werk­stätten an ihre äußersten Kapazitätsgrenzen gehen müssen."

Bayerns Händlersprecher Klaus Dieter Breitschwert hatte zuvor betont, die Betriebe könnten die notwendigen Werkstattkapazitäten bereitstellen. "Dies haben wir zum Beispiel über Jahre hinweg bei der öffentlich geförderten Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Rußpartikelfiltern und der praktischen Bewältigung der dabei aufgetretenen Probleme auf Industrieseite gezeigt."

Software-Updates über die Servicenetze

Das Aufspielen der Software-Updates erfolgt über die Servicenetze der jeweiligen Hersteller. "Dabei erschöpft sich der anfallende Aufwand nicht in der Vornahme des eigentlichen Updates, dessen Dauer nicht genau beziffert werden und von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausfallen kann", sagte Koblitz. "Der Auftrag muss angenommen, das Fahrzeug für das Update vorbereitet und das ordnungsgemäße Aufspielen anschließend kontrolliert werden. Des Weiteren muss die Ausführung des Auftrags, wie auch bei Garantie- und Rückrufarbeiten üblich, gegenüber dem Hersteller aufwendig dokumentiert werden. Und schließlich erwartet der Kunde, wenn das Update angesichts der Vielzahl von Aufträgen nicht sofort vorgenommen werden kann, dass ihm ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt wird."

Für die reibungslose Umsetzung benötigt der Handel nach Ansicht des ZDK nicht nur die vom jeweiligen Hersteller zu erstellende, auf ihre reibungslose Funktion hin überprüfte Software, sondern auch detaillierte Hinweise zur Installation des Updates, die den Aufwand im Betrieb so gering wie möglich halten und etwaigen Komplikationen vorbeugen. "Schließlich ist eine leistungsfähige, von morgens bis abends erreichbare und mit kompetenten Fachleuten besetzte Hotline unabdingbar." Wann die Umrüstung beginnt ist derzeit noch nicht klar, die Updates benötigen auch erst noch eine Freigabe des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Was feststeht, ist aber die Vorgabe aus dem Diesel-Gipfel, dass bis Ende 2018 eine deutliche Reduzierung der Stickoxid-Emissionen erreicht werden soll.

Nach Ansicht des ZDK stehen die Hersteller "im Wort und in der Pflicht, den dadurch entstehenden Aufwand der Betriebe voll zu vergüten". "Die Betriebe sind bereit, unter Ausschöpfung aller Kräfte und Kapazitäten dafür zu sorgen, dass die Hersteller ihre Zusagen aus dem Diesel-Gipfel einhalten können. Dafür dürfen sie aber nicht lediglich mit einer Vergütung für das bloße, oft nur wenige Arbeitswerte umfassende Aufspielen des Updates – noch dazu vielleicht zu einem reduzierten Stundenverrechnungssatz – abgespeist werden", betonte Koblitz. "Dies verbietet sich schon angesichts des oben geschilderten, wesentlich größeren Gesamtaufwands." Zu berücksichtigen sei auch, dass durch diese Nachrüstaktion beträchtliche Teile der Werkstatt­kapazitäten, die sonst für lohnendere Serviceaufträge genutzt werden könnten, über viele Monate hinweg in Beschlag genommen sein dürften.

Handel nicht alleine lassen

Den von der Industrie angekündigten finanziellen Anreizen zum Umstieg von Dieselfahrzeugen der Schadstoffklassen Euro 4 abwärts auf Fahrzeuge mit moderner Abgasreinigungstechnik sieht das Kfz-Gewerbe mit Interesse entgegen. Sie dürften aber nicht – auch nicht teilweise – auf den Handel abgewälzt werden. Auch erwarte der Handel, dass die Hersteller ihn nicht allein ließen mit dem Risiko der Verwertung derjenigen alten Dieselfahrzeuge, deren Hereingabe durch Umstiegsprämien gefördert würde. Gleiches gelte sinngemäß für die Verwertung von Leasingrückläufern, die noch als wertstabile Diesel kalkuliert worden seien und nun nur noch mit zum Teil beträchtlichen Verlusten veräußert werden könnten.

Der Einsatz des aus Mitteln von Staat und Industrie zu speisenden Fonds zur Unterstützung der Städte bei der Luftreinhaltung muss nach Ansicht des ZDK auf gezielten und effizienten Einsatz hin kontrolliert werden, um zur Erreichung des Ziels einer deutlichen Reduzierung der Stickoxid-Emissionen beitragen zu können. Werde dieses Ziel erreicht, so sei man zuversichtlich, dass die Kommunen sich auch gegen die gerichtliche Verhängung von Fahrverboten erfolgreich werden verteidigen können, hieß es. (se)

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KOMMENTARE


WilhelmK

03.08.2017 - 22:27 Uhr

Tut mir leid, aber Sie haben auf der ganzen Linie versagt. Wo waren sie denn die letzten Wochen? Solch einen Verband, der bei diesem medialen Dauerfeuer sich in die Ecke verzieht und Pöstchenkämpfe austrägt, braucht kein Kfz-Betrieb mehr.


egon samu

07.08.2017 - 07:46 Uhr

Der Wahn nach immer weniger CO2, das angeblich ein Killergas sein soll hat die Misere erst verursacht. Frühere Saugdiesel haben Ruß und CO2 ausgestoßen, waren aber stickoxidfrei. Ruß kann man herausfiltern, CO2 brauchen alle Grünpflanzen zum Leben. Wer CO2 verbannen will tötet die auf Dauer alle Grünpflanzen.Früher wußte das jedes Grundschulkind.Der politisch verordnete einseitige, blinde "Krampf gegen CO2!" gaukelt Umweltbewußtsein vor. Tatsächlich sind unrealistische Abgasvorschriften und praxisferne Prüfmethoden der Grund für die aktuelle Verwirrung. Dazu kommen unfähige Stadtverwaltungen, die mit ihrer verkehrsbehindernden Städteplanung und Ampelschaltungen den Verkehr erst lahm legen und dann die Autofahrer zur Kasse bitten wollen. Hier ist die Ursache für schlechte Luft. Und Elektroautos sind auch keine Lösung, denn für deren Stromversorgung müssen noch mehr Kohlekraftwerke angeworfen werden.Chaos und Unfähigkeit in allen Ebenen: danke Frau Merkel!


Dietmar Seyerle

07.08.2017 - 15:24 Uhr

Ja war´s das jetzt schon??? Dieselgipfel hin oder her und warum nur die deutschen Hersteller??? Die Importmarken freuen sich und glänzen durch Abwesenheit nur die Deutschen sind so dumm und lassen alles mit sich machen, der völlig überhastete Atomausstieg (auch zu Lasten der Steuerzahler und Verbraucher lässt grüßen!!!


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