Europas größter Autobauer Volkswagen hat wegen des Streits mit zwei Zulieferern keine Kurzarbeit für die neben Emden betroffenen Werke beantragt. Im Stammwerk in Wolfsburg und in Zwickau konnten die zwischenzeitlichen Lieferstopps durch interne Maßnahmen überbrückt werden, wie VW am Freitag in Wolfsburg mitteilte.
Zunächst hatte das Unternehmen wegen des Streits um Sitzbezüge und Getriebeteile für sechs Werke Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zur Kurzarbeit geprüft, zeitweise konnten knapp 28.000 Beschäftigte nicht so arbeiten wie geplant. Nach der Einigung sei die Produktion schnell wieder aufgenommen worden. In Emden hatte der Konzern wegen des Produktionsstopps in der Passat-Fertigung Kurzarbeitergeld beantragt.
VW streitet in Brasilien weiter mit Zulieferer
Anders als in Deutschland fürchtet Volkswagen in Brasilien durch den ungelösten Streit mit Zulieferfirmen weitere Produktionsausfälle. "Seit März 2015, als die von der Prevent-Gruppe verursachten Zulieferprobleme begannen, sind elf Vereinbarungen getroffen wurden, von denen keine erfüllt worden ist", teilte eine Sprecherin von VW do Brasil am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Verschiedene Medien hatten bereits darüber berichtet. Auch die Justiz sei inzwischen in den Streit eingeschaltet worden.
Insgesamt konnten laut VW 130.000 Autos nicht produziert werden, in den drei VW-Werken sei es zu Produktionsausfällen von insgesamt 140 Tagen gekommen. Für Oktober geplante vierwöchige Werksferien seien daher auf August vorgezogen worden. Insgesamt beschäftigt VW im fünftgrößten Land der Welt rund 18.000 Menschen - das Unternehmen ist der größte Autobauer in dem südamerikanischen Land. (dpa)