IG Metall-Chef Jörg Hofmann hat den Opel-Mutterkonzern PSA erneut aufgefordert, ein nachhaltiges Konzept für die deutschen Standorte des Autobauers vorzulegen. "Es muss ein Konzept sein, das über das Jahr 2020 hinausreicht und feste Zusagen über Investitionen, Beschäftigtenzahlen, Modelle und Produkte für die einzelnen Standorte enthält", erklärte der Gewerkschafter am Donnerstag in Frankfurt.
In der kommenden Woche sind wieder Gespräche auf betrieblicher Ebene zwischen dem Opel-Management und dem Betriebsrat geplant. In der sogenannten Einigungsstelle ging es zuletzt um das Abfindungsprogramm der Autoherstellers, das nach Meinung der Arbeitnehmer zu große Lücken in die Belegschaften reißen würde und vorläufig gestoppt ist.
Opel hatte sich in den getrennten Verhandlungen mit Betriebsrat und IG Metall bislang mit festen Zusagen zurückgehalten. Öffentlich bekannt sind Pläne, das Werk Eisenach deutlich auf noch knapp 1.000 statt bislang 1.800 Beschäftigte zurückzufahren.
Aus Sicht der IG Metall verstößt das Unternehmen damit bereits gegen Tarifverträge, die noch zu Zeiten des Alteigentümers General Motors vereinbart worden sind. Weitere Zugeständnisse etwa bei den Tariflöhnen hat die Gewerkschaft bislang strikt abgelehnt.
Die notwendigen Einsparungen seien mit einem gemeinsamen Einkauf und der kostengünstigeren Produktion auf PSA-Plattformen erreichbar, bekräftigte Opel-Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug. Den Beschäftigten müsse nicht in die Tasche gegriffen werden.
"Wir sind gut unterwegs"
PSA ist offenbar auf einem guten Weg, die geplanten Einsparungen von jährlich 1,1 Milliarden Euro ab dem Jahr 2020 bei den Marken Opel und Vauxhall zu erreichen. Das hat PSA-Chef Carlos Tavares im Gespräch mit der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" angedeutet: "Wir sind gut unterwegs und folgen unseren Plänen konsequent." Ein Großteil der Einsparungen könnte schon 2018 beispielsweise dank günstigerer Einkaufsbedingungen erreicht werden, erfuhr die Zeitschrift. (dpa)