Autozulieferer ZF hat mit der Hon Hai Technology Group, bekannt als iPhone-Auftragsfertiger Foxconn, einen Investor für seine Pkw-Fahrwerkssparte ZF Chassis Modules GmbH gefunden. Wie der Konzern mit Sitz in Friedrichshafen mitteilt, haben die Taiwanesen ein Joint Venture mit einer 50prozentigen Beteiligung an der ZF Chassis Modules GmbH geschlossen.
Für Foxconn soll die Beteiligung neue Perspektiven im Automobilsektor eröffnen. Seit einigen Jahren arbeitet der weltgrößte Auftragsfertiger für Verbraucherelektronik daran, ein weiteres Standbein als Automobilzulieferer und -hersteller aufzubauen. Unter anderem wollen die Taiwanesen noch in diesem Jahr das E-SUV Model C auf den Markt bringen. Außerdem wurden Ende 2022 das Kompaktmodell Model B und der Pick-up Model V vorgestellt.
ZF gibt den Wert seines Geschäftsbereichs mit rund einer Milliarde Euro an. Der Umsatz wird im Jahr 2023 voraussichtlich vier Milliarden Euro (rund 4,5 Milliarden US-Dollar) übersteigen. Die Produktion von Achsen in größerem Stil geht bei ZF auf Werksgründungen in den 1990er-Jahren in den USA zurück. Zunächst wurden in Duncan und Spartanburg Achsen für den BMW Z3 Roadster sowie die Mercedes M-Klasse hergestellt. Aktuell verfügt die ZF Chassis Modules GmbH weltweit über 25 Standorte, an denen rund 3.300 Mitarbeiter beschäftigt sind.
ZF und Foxconn gehen davon aus, dass die Joint-Venture-Vereinbarung innerhalb von sechs bis neun Monaten nach Unterzeichnung und nach der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden in Kraft treten wird.