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ZF optimiert Achtgang-Automatik: Mehr Strom im Getriebe

09.04.2019 10:56 Uhr
ZF Achtgangautomatikgetriebe
Bei der vierten Ausgabe seiner Achtgangautomatik setzt ZF voll auf Elektrifizierung.
© Foto: ZF

Mit seiner Achtgang-Automatik ist dem Zulieferer ZF ein großer Wurf gelungen. Bald kommt die vierte Generation, die voll auf Elektrifizierung setzt.

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Eine Zahl und zwei Buchstaben sind es, die Automatik-Fahrer-Herzen – meist unwissentlich – höher schlagen lassen: 8HP. Unter diesem Kürzel vertreibt ZF sein Achtgang-Wandler-Getriebe, das zurecht zu den besten der Welt gezählt wird. Kaum eine andere Übersetzung arbeitet so schnell, so unauffällig, so geschmeidig. Seit der Premiere vor zwölf Jahren im 7er BMW haben die Friedrichshafener das Getriebe bereits in zweistelliger Millionenauflage verkauft – unter anderem an VW, Aston Martin, Honda und Fiat-Chrysler. Die Technik wurde im Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert, gerade erst ist die Produktion der dritten Generation angelaufen. Die wird für die zahlreichen chinesischen Kunden wie Great Wall, BAIC, Brilliance oder Dongfeng zukünftig, neben den Werken in Saarbrücken und Gray Court (USA), auch vor Ort in Shanghai gefertigt.

Für den Zulieferer ist die dritte Ausbaustufe allerdings schon fast wieder ein alter Hut. Stephan von Stuckmann, Leiter der Sparte Pkw-Antriebstechnik, ist gerade eifrig dabei, seinen Kunden die vierte Generation des 8HP zu verkaufen, die 2022 an den Start gehen soll. Mit Erfolg: Gerade eben hat BMW zugeschlagen und mit ZF einen Vertrag abgeschlossen – nach eigener Angabe einer der größten Kontrakte zwischen Hersteller und Zulieferer überhaupt. Konkret heißt das: Die Münchner beziehen in den kommenden Jahren viele Millionen Automaten.

Weniger Bauraum nötig

Überzeugt dürfte die Entscheidungsträger in der BMW-Zentrale – neben der Performance-Steigerung um 14 Prozent und dem nochmals leicht reduzierten Verbrauch – vor allem die die verbesserte Elektrifizierung des neuen 8HP haben: Schon jetzt ist die Automatik Hybrid-tauglich, künftig aber wandert die bislang außerhalb platzierte Leistungselektronik in das Getriebegehäuse, ohne dass der Platz eingeschränkt wird. Der Autobauer braucht also weniger Bauraum, und der ist bekanntlich stark begrenzt. Auch der von ZF selbst produzierte Elektromotor ist direkt in das Getriebegehäuse integriert, und hat deutlich zugelegt: Die elektrische Spitzenleistung liegt jetzt bei 160 kW / 218 PS und wurde damit fast verdoppelt. Je nach angeschlossener Batterie eignet es sich für 48-Volt-Mildhybride (MHEV), die die elektrische Energie vor allem zum Boosten nutzen, genauso wie für Starkstrom-Plug-in-Versionen (PHEV), die dank größerer Batterie eine gewisse Strecke rein elektrisch fahren können.

Daneben bietet ZF das 8HP weiterhin als konventionellen Wandler an. In der heutigen Generation liegt der Anteil der beiden Hybrid-Varianten bei rund fünf Prozent, im Zuge der zunehmenden Elektrifizierung geht ZF allerdings davon aus, dass die MHEV- und PHEV-Versionen bis zu 50 Prozent der Verkäufe ausmachen. Vorteil für die Autobauer: ZF ermöglicht ihnen größtmögliche Flexibilität. Da derzeit niemand absehen kann, wie schnell die Elektrisierungswelle voran schwappt, dürfte die Möglichkeit, die Bestellmenge bedarfsgerecht und relativ kurzfristig zwischen den drei Varianten zu verschieben, auch BMW überzeugt haben. In welchem Auto die neuste Automatik-Generation ihr Debüt gibt, steht derzeit noch nicht fest. Nach seinem Facelift in diesem Jahr könnte in drei Jahren allerdings wieder das Flaggschiff 7er als erstes damit kommen. (SP-X)

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