Die Corona-Krise hat den Verbrauchern in Deutschland die Lust am Autokauf verdorben. Mehr als die Hälfte der Händler klagte bei einer am Dienstag veröffentlichten Blitzumfrage des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), seit der Wiedereröffnung der Verkaufsräume vor drei Wochen liege die Zahl der Neuwagenverkäufe um 50 Prozent oder mehr unter dem Vorjahresniveau. Fast ein Drittel berichtete von Rückgängen zwischen 30 und 50 Prozent. Nicht einmal jeder Zwanzigste Händler meldete ein Minus von weniger als zehn Prozent.
Etwas besser stellt sich laut ZDK die Lage im Gebrauchtwagenhandel dar. Doch auch hier führten gut 38 Prozent der Händler Verluste von 50 Prozent oder mehr an. Für 30 Prozent der Befragungsteilnehmer fallen die GW-Verkäufe um 30 bis 50 Prozent geringer aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Bei knapp 26 Prozent gibt es Einbußen von zehn bis 30 Prozent. Lediglich 6,2 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Verkäufe bis zu zehn Prozent unter dem bisherigen Niveau liegen.
ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn drängte angesichts dieser Zahlen auf eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung über eine mögliche Kaufprämie: "Nichts ist schlimmer für den Handel als eine wochenlange Hängepartie. Wir brauchen jetzt ein Signal, in welche Richtung es geht." Eine Prämie müsse rückwirkend ab dem Ende des Lockdown gelten und auch saubere Diesel und Benziner der aktuellen Schadstoffnormen Euro 6d-Temp und Euro 6d sowie junge Gebrauchtfahrzeuge einbeziehen.
An der Umfrage der Verbands nahmen 1.357 Autohändler teil. Sie wurde vom 4. bis 11. Mai durchgeführt wurde. (dpa/rp)
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