Kaufprämien haben den Elektroauto-Verkauf in Deutschland deutlich angekurbelt. Für eine Verkehrswende ist aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aber mehr nötig: strengere Grenzwerte, höhere CO2-Preise und mehr Ladesäulen. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, schließt sich die Schere zwischen Verbrennern und batterieelektrischen Autos.
Fuhren Anfang 2019 noch zwei Prozent aller neu zugelassenen Wagen mit Strom, waren es im Herbst 2021 schon mehr als ein Fünftel. Die Forscher rechneten saisonale und konjunkturelle Effekte heraus und konnten so nach eigener Darstellung nachweisen, dass dies auf die Kaufprämien zurückzuführen sei.
Bis zu 9.000 Euro Förderung
Käufer können bis zu 9000 Euro für den Kauf eines Elektroautos erhalten. Finanziert werden die Prämien vom Bund und von den Herstellern. "Unsere Analyse zeigt, dass Kaufprämien für Elektro-Pkw Wirkung entfalten. Um die Ziele der schnelleren Marktdurchdringung zu erreichen, ist aber eine Vielzahl weiterer Maßnahmen nötig", sagte DIW-Verkehrsexperte Aleksandar Zaklan. Umweltschädliche Subventionen müssten abgebaut werden, die Schadstoffgrenzwerte für Flotten gesenkt und Sprit langfristig mit einem höheren CO2-Preis belegt werden.
Denn um das Regierungsziel von 15 Millionen E-Autos 2030 zu erreichen, müssten monatlich 130.000 neu zugelassen werden. 2021 seien es aber nur 30.000 pro Monat gewesen. Wichtig ist es aus Sicht der Studienautoren auch, den Kauf von Autos zumindest teilweise durch leistungsstarke und zuverlässige Busse und Bahnen überflüssig zu machen.
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