Trotz flauer Konjunktur auf Europas Automärkten gibt sich Volkswagen optimistisch für 2013. "Wir können mit einiger Zuversicht ins kommende Jahr blicken", erklärte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Bernd Osterloh, am Dienstag auf eine Betriebsversammlung im VW-Stammwerk in Wolfsburg. "Volkswagen steht gut da und wächst weiterhin", erklärte er den mehr als 15.000 Beschäftigten.
Unternehmenschef Martin Winterkorn dankte der Belegschaft für "ein sehr gutes Jahr für die Marke Volkswagen und für den gesamten Konzern", fügte aber hinzu: "Das Jahr 2013 wird hart – für die Automobilbranche als Ganzes und auch für uns bei Volkswagen." Der Konzern schlage sich dank hoher Flexibilität und internationaler Ausrichtung aber besser als der Gesamtmarkt. Winterkorn rief in dem Zusammenhang das Investitionsprogramm des Unternehmens für die kommenden drei Jahren in Erinnerung.
Demnach werden 50,2 Milliarden Euro in den Konzernbereich Automobile investiert. Ein Schwerpunkt sei die weitere Internationalisierung. Mehr als die Hälfte der Sachinvestitionen soll jedoch in die Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Standorte fließen. "Das sind deutlich über 20 Milliarden Euro – davon alleine 1,8 Milliarden für den Fahrzeugbau im Werk Wolfsburg. Das ist ein klares Bekenntnis zur Zukunft unseres Stammwerkes und der Volkswagen Standorte in Deutschland und Europa." Auf dem Kontinent zählt der Konzern aktuell 67 Werke und 400.000 Mitarbeiter.
Werksschließungen: Kritik an Opel, Ford & Co.
Osterloh kritisierte auf der Veranstaltung die Werkschließungen anderer Automobilkonzerne in Europa. "Uns als Arbeitnehmervertreter und Gewerkschafter kann das nicht kalt lassen", rief er. Die positive Lage bei Volkswagen führte er auf "innovative Technologien und kompetente Belegschaften", aber auch den Gleichklang von Wirtschaftlichkeit und Beschäftigung in der Unternehmenspolitik zurück.
Im November hat sich Volkswagen Pkw auf dem angespannten Automarkt erneut gut behauptet. Im Vergleich zum Vorjahr lieferte die Kernmarke mit 504.800 Autos 11,5 Prozent mehr aus. "Für das Gesamtjahr erwarten wir einen neuen uslieferungsrekord, erwarten gleichzeitig aber auch ein anspruchsvolles nächstes Jahr", sagte Vertriebs- und Marketing-Vorstand Christian Klingler. Zwischen Januar und November wurden weltweit 5,22 Millionen Fahrzeuge (4,69) an Kunden übergeben. Gut liefen die Geschäfte vor allem in China, den USA, Russland und Brasilien. (dpa)