Tesla-Chef Elon Musk hat Aktien des US-Elektroautobauers im Milliardenwert verkauft und will sich damit für eine mögliche Niederlage im Rechtsstreit um die Twitter-Übernahme wappnen. So schlug der Star-Unternehmer Papiere im Wert von 6,9 Milliarden US-Dollar (rund 6,8 Milliarden Euro) los, wie aus Mitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC vom Dienstag (Ortszeit) hervorgeht. Das ist sein größter Aktienverkauf am Unternehmen überhaupt. "Im (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss des Deals erzwingt und einige Eigenkapitalpartner abspringen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden», schrieb der Milliardär auf Twitter.
Mit dem Kurznachrichtendienst steckt Musk in einem Rechtsstreit, weil er die 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Dienstes abblasen will. Musk begründete seinen Rücktritt von dem Deal damit, dass Twitter falsche Angaben zur Zahl der Fake-Accounts auf der Plattform gemacht habe. Der Dienst habe auch Vertragsbruch begangen, weil er keinen ausreichenden Zugang zur Prüfung der Zahlen bereitgestellt habe. Zuvor hatte er mit dem Unternehmen einen Preis von 54,20 US-Dollar je Twitter-Aktie vereinbart und sich dafür auch verschiedene Partner zur Finanzierung des Deals an Bord geholt.
Mitte Oktober ist eine Verhandlung vor einem Gericht im Bundesstaat Delaware angesetzt. Unterdessen will Musk offensichtlich wieder Tesla-Aktien zurückkaufen, wenn die Übernahme von Twitter nicht durchgeht. Von Followern auf Twitter danach gefragt, ob er dann aufhören würde, Tesla-Aktien zu veräußern und wieder kaufen würde, antwortete er knapp mit "Ja".
Christoph Nolte